Homo-Ehe

So kann man auch für Gesprächsstoff sorgen: Arnold Schwarzenegger taucht sein Terminator-Profilbild bei Facebook in Regenbogenfarben, um seine Solidarität mit Homosexuellen zu bekunden. Das neue Foto stößt aber nicht bei allen auf Zustimmung.

In einem historischen Triumph für amerikanische Schwulen und Lesben erklärt das Oberste US-Gericht gleichgeschlechtliche Ehen landesweit für zulässig. Die Verfassung garantiere dies für alle 50 Bundesstaaten. Homoehen dürften nicht verboten werden.

Diese Woche soll die "Ehe für alle" im Bundestag diskutiert werden. Der Gesetzentwurf zur Gleichberechtigung Homosexueller stammt von den Grünen. Nun überrascht die Kieler CDU und stellt eine ganz ähnliche Forderung an ihre Landesregierung.

Einen eigenen Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare bringt der Bundesrat vorerst nicht auf den Weg. Sehr wohl aber einen unmissverständlichen Aufruf: Der Bundestag soll sich der Sache annehmen.

Der Streit über die Homo-Ehe treibt bizarre Blüten. Als ein CDU-Abgeordneter im Bundestag erklärt, die Ehe beruhe auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit, ruft der ranghöchste Mitarbeiter von Außenminister Steinmeier dazwischen. Die Union fordert eine Rüge.

Für die Bundes-CDU gilt weiter: Die Ehe ist eine Institution, die Mann und Frau vorbehalten bleiben sollte. In den Ländern regt sich Widerstand, eine Bundesratsmehrheit für die Ehe für alle zeichnet sich ab. Und auch die Berliner Union könnte nun ausscheren.

Normalerweise äußern sich Hollywoodschauspieler eher vegan, anti Pelz, pro Homo-Ehe und gegen Waffen. Letzteres ist ein Thema, das Vince Vaughn ganz anders angehen würde: Waffen an Schulen würden die Sicherheit dort gewährleisten, und nicht etwa gefährden.

Die Bundesregierung will die Ehe für alle nicht. Doch die Länder könnten sich anschicken, die Gleichstellung von konventioneller und gleichgeschlechtlicher Ehe zu erzwingen. Die Mehrheit ist theoretisch da - nur für die SPD könnte es unangenehm werden.

Teile der CDU tun sich schwer mit dem Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Vor allem die Homo-Ehe bringt die Union in Not. Saarlands Regierungschefin Kramp-Karrenbauer versucht, die Bedenken zu formulieren. Völlig daneben, urteilt die SPD.

Die CDU-Spitze lehnt weitere Schritte in Richtung Homo-Ehe ab. Doch Präsidiumsmitglied Spahn warnt davor, die Debatte nur halbherzig und unaufrichtig zu führen. Schließlich gehe es für die Union um viel.