Huawei

Hersteller Huawei kündigt an, ab dem nächsten Jahr Smartphones mit dem eigenen Betriebssystem HarmonyOS 2.0 auszustatten. Nutzer eines aktuellen Android-Geräts der Chinesen machen sich jetzt Sorgen, bald keine Updates mehr zu bekommen oder zwangsweise auf die neue Software umsteigen zu müssen. Zu Recht? Von Klaus Wedekind

In einem aufwändigen Vergleichstest von Smartphone-Kameras schneidet Apples Flaggschiff iPhone 11 Pro Max nicht gut ab. Chinesische Handys dominieren, Samsung schlägt sich wacker. Wenn's nur um die Hauptkamera geht, rückt die Konkurrenz aber enger zusammen.

Nach Strafzöllen, Sanktionen gegen den Technologieriesen Huawei und dem Verbot populärer Apps bläst die Regierung von US-Präsident Trump zu einem weiteren Angriff auf China. Sie will chinesische Unternehmen von US-Börsen verbannen. Diese Drohung könnte sich allerdings als wirkungslos erweisen.

Vor allem in der Elektronik-Industrie gilt China als "Werkbank" der Welt. Im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und China reduzieren internationale Konzerne jedoch ihre Abhängigkeit und verlagern ihre Lieferketten teilweise. Die Corona-Epidemie könnte diese Entwicklung weiter beschleunigen.

Das erste Mal in neun Jahren ist Samsung nicht Marktführer beim Smartphone-Absatz. Die neue Nummer eins heißt Huawei. Die US-Sanktionen gegen den chinesischen Konzern schränken zwar die Geschäfte im Ausland ein, auf dem Heimatmarkt dominiert das Unternehmen aber deutlich.

Der Streit der Großmächte Großbritannien und China um Hongkong und das Sicherheitsgesetz wird rauer im Ton. Sollte die britische Regierung Sanktionen gegen chinesische Regierungsbeamte verhängen, dann will Peking "konsequent antworten", sagt Chinas Botschafter Liu Xiaming.

Doch kein Geschäft für Huawei in Großbritannien: Der chinesische Technologiekonzern muss sich aus dem Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes im Inselstaat zurückziehen. Die Entscheidung hat nicht nur mit Sicherheitsbedenken, sondern auch mit der Haltung der USA zu tun.