ICE

Mehr als ein Jahr nach dem Entgleisen eines ICE in Köln haben sich die Deutsche Bahn und die Hersteller Siemens und Bombardier über die notwendig gewordene Umrüstung der gesamten ICE-3-Flotte geeinigt.

Die Deutsche Bahn hat sich nach Angaben der Londoner "Times" bei dem Kanaltunnelbetreiber Eurotunnel um eine Betriebserlaubnis für die deutschen ICE-Züge beworben. Fluggesellschaft droht damit neue Konkurrenz.

Fluggesellschaften und Bahnbetreiber dürften einer Studie zufolge im Kampf um die Gunst der Reisenden zusammenrücken. Verdrängt wurden Airlines bereits auf Strecken wie jener zwischen Frankfurt und Köln, die seit der Eröffnung der ICE-Strecke von vielen Gesellschaften nicht mehr angeflogen wird.

Siemens hat einem Pressebericht zufolge den Zuschlag für einen Großauftrag in China bekommen. Der Münchener Konzern werde dort mit chinesischen Partnern weitere 100 ICE-Hochgeschwindigkeits-Züge fertigen. Die Züge sollen auf der neuen Hochgeschwindigkeits-Strecke von Peking nach Shanghai eingesetzt werden.

Die Deutsche Bahn bietet Mietwagen künftig nicht nur an ihren ICE-Bahnhöfen, sondern auch in Innenstädten an. Getestet werde das Carsharing-Konzept «Flinkster» in Stuttgart und Köln, teilte die Bahn in Stuttgart mit.

Pleiten, Pech und Pannen bei der Deutschen Bahn reißen nicht ab. Kunden dürfen sich darauf einstellen, dass es neue Einschränkungen im ICE-Verkehr geben dürfte. Wie Hartmut Mehdorn ankündigte, müssen im "großen Stil" Achsen ausgetauscht werden. Die Industrie, allen voran Siemens, sei jetzt gefordert, möglichst rasch ein Austauschprogramm zu erarbeiten.

Im Streit über die Sicherheit der ICE-Achsen droht Bahn-Chef Hartmut Mehdorn den Herstellern mit Regressforderungen. "Zuvor hatte der Konzern weitere Neigetechnik-Züge aus dem Verkehr gezogen, deren Achsen nun überprüft werden. Im Bahnverkehr kam es dadurch erneut zu Behinderungen.

Familien mit kleinen Kindern reservieren für lange Zugfahrten am besten ihre Sitzplätze so früh wie möglich. Dadurch können sie sich im ICE und IC ein Kleinkind-Abteil sichern.

In der Debatte über die Sicherheit von ICE-Zügen beschwert sich Bahnchef Mehdorn schriftlich über das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Das Vorgehen der Behörde sei "unverhältnismäßig", schreibt der Bahn-Chef an Verkehrsminister Tiefensee.

Die Bahn will im Herbst an die Börse. Doch nach dem ICE-Unfall am Kölner Hauptbahnhof ebbt die Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen nicht ab. Diese würden zugunsten geringerer Kosten zu weit reduziert. Wenn Mehdorn am Montag aller Wahrscheinlichkeit nach gute Zahlen vorlegen kann, wird er sich auch unangenehme Fragen stellen lassen müssen.