Jens Spahn

Das Bundesgesundheitsministerium hat Vorschläge entwickelt, die den Anreiz für eine Corona-Impfung erhöhen. Die FDP spricht von einer "Impfpflicht durch die Hintertür", auch SPD-Justizministerin Lambrecht zeigt sich skeptisch. Ein Ende der kostenlosen Bürgertests kann allerdings auch sie sich vorstellen. Von Hubertus Volmer

Wie geht es weiter mit den Pandemie-Maßnahmen in Deutschland? Das Bundesgesundheitsministerium nimmt den Herbst und Winter in den Blick, schlägt unter anderem eine Verlängerung der Maskenpflicht und ein Ende der bezahlten Tests vor. FDP-Vize Kubicki ist empört über die Pläne.

Gegen die Entscheidung von Bund und Ländern, Kindern ab 12 Jahren flächendeckend Corona-Impfungen anzubieten, laufen mehrere Ärztevertreter Sturm. Bundesgesundheitsminister Spahn wehrt sich gegen Kritik. Er sieht keinen Widerspruch zur STIKO-Empfehlung, getreu dem Motto: Alles kann, nichts muss.

Bundesgesundheitsminister Spahn gibt die Richtung vor: "Jeder, der will, kann im Sommer geimpft werden." Mit seinen Länderkollegen einigt er sich auf Impfangebote für 12- bis 17-Jährige. Ältere sollen zudem eine dritte Dosis bekommen, um in der kalten Jahreszeit besser gegen Corona geschützt zu sein.

Ist die Sieben-Tage-Inzidenz noch der richtige Gradmesser in der Pandemie? RKI-Chef Wieler sagt ja, schließlich ließen sich daran weitere Entwicklungen wie die Krankenhausbelegung absehen. Gesundheitsminister Spahn strebt dagegen einen Kurswechsel an.

Langsam, aber sicher klettert die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland immer weiter nach oben. Doch wie umgehen mit den steigenden Werten? RKI-Chef Wieler will die Inzidenz als "Leitindikator" beibehalten - und widerspricht damit Gesundheitsminister Spahn.

Die Urlaubssaison ist in vollem Gange. Derzeit müssen nur Fluggäste einen negativen Test bei der Einreise vorzeigen, doch die Regeln könnten sich schon bald ändern. Im Fokus steht eine generelle Testpflicht - unabhängig von Verkehrsmittel und Reiseland.

Wie muss die Politik auf die Flutkatastrophe reagieren? Grünen-Fraktionsvize Krischer findet: anders als Unionskanzlerkandidat Laschet. Auch die FDP bekommt eine Breitseite.

Seit Mittwoch dürfen Apotheken keine digitalen Impfpässe mehr ausstellen, da eine Sicherheitslücke in der IT aufgedeckt wurde. Die FDP macht Gesundheitsminister Spahn dafür mitverantwortlich. Er habe die Einführung digitaler Impfpässe verschlafen, die FDP wollte sie bereits 2019.

Noch liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland bei 11. Doch sie steigt stetig. Bundesgesundheitsminister Spahn betrachtet das mit Sorge - und warnt vor einem drastischen Anstieg bis Oktober, falls die Corona-Maßnahmen vernachlässigt werden sollten.