Jens Spahn

Es dauert nur wenige Stunden: Nach der überraschenden Ankündigung der CDU-Vorsitzenden Merkel, den Parteivorsitz abzugeben, bringen sich mehrere potenzielle Nachfolger in Stellung. Deren Eignung bewerten ihre Parteifreunde ganz unterschiedlich.

Kanzlerin Merkel verkündet ihren Rückzug von der Parteiführung. Übernimmt sie mit diesem Schritt Verantwortung für die jüngsten desaströsen Wahlergebnisse? Oder versucht sie nur, ihrer eigener Demontage zuvorzukommen? Kommentatoren sind geteilter Meinung.

Angela Merkel leitet ihren Rückzug ein. Sie will zwar Kanzlerin bleiben, beim Parteitag im Dezember stellt sie aber schon mal ihr Amt als Parteivorsitzende zur Verfügung. Die prominentesten Kandidaten im Überblick. Von Issio Ehrich

Bundeskanzlerin Merkel kandidiert nicht mehr für den CDU-Parteivorsitz. Als mögliche Nachfolger bringen sich sowohl Friedrich Merz als auch Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn ins Spiel.

Um die sinkende Zahl der Organspender zu erhöhen, möchte Gesundheitsminister Spahn eine Widerspruchslösung einführen. Mit ihr wäre jeder automatisch ein Spender. Eine Reihe von Abgeordneten arbeitet jedoch an einem Antrag gegen den Vorstoß.

Bislang brauchten Pflegebedürftige, die auf Taxifahrten zum Arzt angewiesen waren, eine Genehmigung ihrer Krankenkasse. Künftig soll das wegfallen. Und auch für Familienangehörige plant die GroKo Entlastungen.

Jahrelang wurde der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung nicht zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern- und gebern gezahlt. Nun kehrt die Parität zurück: Der Bundestag beschließt ein Gesetz, das die Versicherten auch noch an anderer Stelle entlasten soll.

Die Ausbildung von Hebammen soll aufgewertet und verbessert werden. Darauf haben sich CDU und SPD verständigt. Gesundheitsminister Spahn plädiert für einen akademischen Beruf. Die SPD will kein Pflicht-Studium.

Der Beitragssatz in der Pflegeversicherung wird zum Jahreswechsel erhöht. Kinderlose zahlen bereits um 0,25 Prozentpunkte mehr als Versicherte mit Kindern. Doch Gesundheitsminister Spahn fordert mehr - mit einer einfachen Begründung.

Die Bayernwahl hat die Republik erschüttert. Die SPD ist existenziell getroffen, die Berliner Regierung wird instabiler. Die CSU scheint trotz Debakels dagegen mit einem blauen Auge davon gekommen. Markus Söder wird sogar von der Lage profitieren. Von Wolfram Weimer