Die Konzernführung von KarstadtQuelle hat sich mit Verdi in allerletzter Minute auf ein Sanierungskonzept verständigt. Nach den Worten von Konzernchef Achenbach einigte man sich mit den Arbeitnehmervertretern auf ein Sparziel von 760 Mio. Euro über drei Jahre. Betriebsbedingte Kündigungen konnten nach den Worten der Verdi-Vertreterin Wiethold "so gut wie ausgeschlossen" werden.
Einen Tag vor Ablauf der Verhandlungsfrist suchen Arbeitnehmer und Konzernführung nach einer für beide Seiten zufriedenstellenden Lösung. Der Vorschlag der Gewerkschaft, im Warenhausbereich knapp 500 Mio. Euro einzusparen wurde als unzureichend abgeschmettert. KarstadtQuelle will zusätzlich zu diesen Sparzielen weitere 250 Millionen Euro im Versandhandelsbereich einsparen.
KarstadtQuelle-Chef Christoph Achenbach zeigt sich zuversichtlich, für auszugliedernde Konzernteile bald Käufer zu finden. Einer der ersten, unmittelbar vor dem Abschluss stehenden Schritte werde der Verkauf der Logistikaktivitäten sein.
Der KarstadtQuelle-Konzern will betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, ist aber bereit, unter bestimmten Bedingungen auf sie zu verzichten. Voraussetzung sei ein Entgegenkommen der Arbeitnehmer. Das kündigte Unternehmenssprecher Jörg Howe in Essen an. Verdi reagierte auf die Signale des Konzerns nicht.
Weiße Rauchzeichen aus der Verhandlungszentrale. Nach Gewerkschaftseinschätzung sind die Annäherungschancen mit der Konzernführung gewachsen. Bei den Verhandlungen geht es um den Sanierungsbeitrag der Beschäftigten.
Aufsichtsrat und Unternehmervertreter von KarstadtQuelle treffen sich in Berlin zu einem "Krisengipfel". Die Zeit drängt zur entscheidenden Sitzung des Aufsichtsrats am Donnerstag muss ein Ergebnis vorliegen.
Der Hamburger Versandhandelskonzern Otto hat sein grundsätzliches Interesse an einer Übernahme von Teilen des angeschlagenen KarstadtQuelle-Konzerns bekundet.
Bei den Rettungsbemühungen für den angeschlagenen Handelskonzerns KarstadtQuelle drängt die Zeit. Konzernchef Christoph Achenbach erklärte, die Gespräche mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften über ein Sanierungspaket müssten bis Mitte des Monats abgeschlossen sein. Die Einigung mit der Belegschaft sei die Voraussetzung für die dringend notwendige Kapitalerhöhung von 500 Mio. Euro und die Verhandlungen mit den Banken.
Die Titel von Karstadt haben im späten Dienstagshandel massiv zugelegt. Die US-Investmentgesellschaft Blackstone erwägt nach eigenen Angaben ein Angebot für die angeschlagene KarstadtQuelle. Aus Karstadt-Unternehmenskreisen hieß es dazu: "Es gibt bisher keine offizielle Anfrage von Blackstone."