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Attacke gegen Late-Night-HostTrump fordert CBS auf, Stephen Colbert "einzuschläfern"

25.12.2025, 07:01 Uhr
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Stephen Colbert ist einer der schärfsten Kritiker Trumps. Seine Sendung wird im Mai kommenden Jahres eingestellt. (Foto: REUTERS)

In einer beispiellosen Tirade zieht Donald Trump einmal mehr über den Moderator Stephen Colbert her. Der US-Präsident nennt den Satiriker ein "erbärmliches Desaster". Und dabei belässt er es nicht.

US-Präsident Donald Trump hat den Satiriker und Talkshow-Moderator Stephen Colbert scharf angegriffen. Der US-Sender CBS, der Colberts Sendung "The Late Show" ausstrahlt, sollte diesen "einschläfern", erklärte Trump auf Truth Social. "Das ist das einzig Menschliche, was man tun kann", fügte er hinzu. Colbert sei seit der Bekanntgabe der Absetzung seiner Sendung "tatsächlich schlechter geworden", erklärte Trump. Der Satiriker sei ein "erbärmliches Desaster", fügte er hinzu.

Colberts Sendung soll im Mai 2026 eingestellt werden. CBS hatte das im Juli bekannt gegeben. Im selben Monat hatte der Sender eingewilligt, in einem Rechtsstreit mit Trump 16 Millionen Dollar an den Präsidenten zu zahlen. CBS zufolge war die Absetzung der Sendung "eine rein finanzielle Entscheidung".

"Alle sagen, dass ich allein für die Entlassung von Stephen Colbert bei CBS Late Night verantwortlich bin. Das stimmt nicht!", schrieb Trump Ende Juli dazu auf Truth Social. "Der Grund für seine Entlassung war sein völliger Mangel an Talent und die Tatsache, dass dieser Mangel CBS jährlich 50 Millionen Dollar an Verlusten einbrachte." Das Showbusiness sei ein sehr einfaches Geschäft: Wenn die Einschaltquoten nicht stimmten, werde man geopfert. "Colbert wurde zum Opfer seiner selbst", behauptete der Republikaner.

Colbert ist einer der schärfsten Kritiker Trumps, seine "Late Show" die beliebteste Late-Night-Show in den USA. Der Mutterkonzern von CBS, Paramount Skydance, wird von David Ellison geleitet, Sohn des Milliardärs und Verbündeten Trumps, Larry Ellison. Nach Ellisons Übernahme in diesem Jahr ernannte der Konzern die konservative Journalistin Bari Weiss zur Chefredakteurin.

Die in Amerika beliebten Late-Night-Shows gelten seit der Wahl Trumps zum Präsidenten als mächtiges Format, um dem Rechtspopulismus des Präsidenten zu begegnen. Während traditionelle Medienformate wegen der vielen Unwahrheiten und Verzerrungen der Realität bei der Berichterstattung über Trump an ihre Grenzen stoßen können, setzen die Comedy-Talker ihm bissigen Spott entgegen, der Trump vor dem Publikum der Lächerlichkeit preisgibt.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa

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