Saudi-Arabien

Drei Jahre schon dauert der Krieg im Jemen an, eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition bekämpft dort schiitische Milizen. Im Roten Meer vor der Küste des Jemen greifen Huthi-Kämpfer einen saudi-arabischen Öltanker an.

Die internationale Gemeinschaft verspricht der notleidenden Bevölkerung im Bürgerkriegsland Jemen zwei Milliarden Dollar - und sammelt damit doppelt so viel Geld wie letztes Jahr ein. Doch das zentrale Problem kann auch damit nicht gelöst werden.

Hinter den Kulissen bereitet Mohammed bin Salman seit Monaten einen Kurswechsel in der saudischen Nahostpolitik vor. Äußerungen des Kronprinzen zu Israel zeigen, wo seine Prioritäten liegen. Trumps Nahostgesandter hat die Palästinenserführung ausgebootet.

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Diese Äußerung kommt überraschend: Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman sagt, die Israelis hätten ein Recht auf ihr eigenes Land. Wichtig dafür ist aber ein Friedensabkommen in Nahost. Dann gäbe es viele gemeinsame Interessen.

Sieben Raketen feuern jemenitische Huthi-Rebellen am Sonntagabend auf Saudi-Arabien. Drei davon steuern auf die Hauptstadt Riad zu. Dort kann die Raketenabwehr alle Geschosse aus der Luft holen. Ein Mann wird von Trümmerteilen erschlagen.

Im Koalitionsvertrag legen Union und SPD fest, keine Rüstungsgüter mehr an Länder zu liefern, die sich am Jemen-Krieg beteiligen. Saudi-Arabien erhält trotzdem eine Lieferung neuer Patrouillenboote. Eine Klausel im Vertragswerk macht es möglich.

Politisch sind sich Saudi-Arabien und die USA unter der Führung Donald Trumps und des jungen Prinzen Mohammed bin Salman so nahe wie lange nicht. Doch US-Investoren trauen dem unberechenbaren Saudi nicht. Von Max Borowski

Für US-Präsident Trump ist derjenige ein gern gesehener Gast, der den Vereinigten Staaten Investitionen und Jobs verspricht - umso überschwänglicher ist sein Empfang für den saudischen Kronprinzen bin Salman. Heikle Fragen kommen offen nicht zur Sprache.

Bisher müssen sich saudi-arabische Frauen vollständig verhüllen. Doch Prinz Mohammed möchte dies ändern: Ebenso wie die Männer sollen künftig auch Frauen selbst über ihre Kleidung entscheiden dürfen. Die schwarze Abaya könnte überflüssig werden.