SED

Unter Schmerzen kommt Egon Krenz in ein Greifswalder Krankenhaus. Einem Bericht zufolge soll es zuvor mehrere Notarzteinsätze beim letzten Staatsratsvorsitzenden der DDR gegeben haben. Sein Anwalt jedoch beschwichtigt und hat eine simple Erklärung für den jüngsten Vorfall.

Über die Besetzung des neuen Postens hatten sich Union und SPD lange nicht einigen können - nun scheint die Personalie doch entschieden zu sein. Die einstige DDR-Bürgerrechtlerin Evelyn Zupke soll sich fortan um die Belange von Menschen kümmern, die dem SED-Regime zum Opfer gefallen sind.

Auslandssemester in Irland und den USA, Basketball im Verein, grenzenlose Freiheiten als Journalistin: Mein Leben wäre ganz anders verlaufen, wäre im Jahr meiner Geburt nicht die Deutsche Einheit vollzogen worden. Ein dystopischer Blick auf die Zeit nach 1990. Von Friederike Zörner

Wie das linke Lager nach der Kemmerich-Wahl tobten 1994 CDU, CSU und FDP, als Sozialdemokraten und Grüne in Sachsen-Anhalt den "Dammbruch" wagten und sich von der SED-Nachfolgepartei PDS tolerieren ließen. Darf die SPD nun die Moralkeule schwingen? Von Thomas Schmoll

Mit dem Mauerfall ist das Urteil über die DDR gefällt worden. Der zweite deutsche Staat liegt im Sterben, der Zug in Richtung Einheit Deutschlands gewinnt an Fahrt. Die bislang allmächtige SED kämpft um ihre Existenz. Ein Sonderparteitag soll über ihr Schicksal entscheiden. Von Wolfram Neidhard

Die Lage in der DDR spitzt sich zu. Nachdem die SED ihre führende Rolle aufgeben musste, herrscht ein Machtvakuum. Ein Runder Tisch mit Vertretern der staatstragenden Parteien und der Opposition soll zur Entspannung beitragen. Hier werden die Weichen zur Machtverschiebung gestellt. Von Wolfram Neidhard

Vier Tage nach dem Mauerfall kommt es in der DDR-Volkskammer zu einer turbulenten Sitzung. Mitglieder der Regierung werden "gegrillt". Ex-Stasi-Chef Mielke legt einen peinlichen Auftritt hin. Hans Modrow wird neuer Ministerpräsident. Von Wolfram Neidhard

Viele kennen Günter Schabowski lediglich als "Mann mit dem Zettel", der am 9. November 1989 die Mauer öffnete. Bis heute ist er der einzige ranghohe Vertreter des SED-Regimes, der sich zu seiner Mitschuld am DDR-Unrecht bekennt. Von Christoph Rieke

Politische Sensation am Abend des 9. November 1989: Die Berliner Mauer - Symbol für die Teilung Deutschlands - wird geöffnet. Obwohl dieses Ereignis von DDR-Seite äußerst dilettantisch abläuft, kommt kein Mensch zu Schaden. Für die DDR setzt damit endgültig der Sterbeprozess ein. Von Wolfram Neidhard

"Das tritt ... nach meiner Kenntnis ist das sofort ... unverzüglich." Am Abend des 9. November 1989 leitet SED-Informationssekretär Günter Schabowski mit diesen Worten ungewollt den Mauerfall und damit auch die deutsche Wiedervereinigung ein. In dieser "Wieder was gelernt"-Folge erzählen wir den historischen Tag nach.