Thomas Bach

Dürfen die Russen trotz systematischen Staatsdopings mittels Blitz-Begnadigung wieder mit ihrer Fahne zur Olympia-Schlussfeier? Das ist der Plan des IOC, den zwei russische Doper durchkreuzen. Die Herren der Ringe wanken, die Kritik wird lauter - das Chaos ist perfekt.

Er verändert sein Aussehen und lebt im Zeugenschutzprogramm des FBI: Grigorij Rodtschenkow fürchtet um sein Leben. Nun gibt der Mann, der die Aufdeckung des Staatsdopingskandals in Russland ins Rollen gebracht hat, erstmals seit seiner Flucht ein Fernsehinterview.

Erst ist noch keine 18 Jahre alt, darf sich aber ab sofort Olympiasieger nennen: US-Snowboarder Redmond Gerard springt mit einem furiosen dritten Durchgang zu Gold und in die Geschichtsbücher. Er schreibt aber nicht das einzige Sportmärchen des Slopestyle-Finals.

Für zwei Momente sind sich Nord- und Südkorea bei der Olympia-Eröffnung ganz nah: Es sind zwei Handschläge der Hoffnung, die den Sport für einen Moment wieder wichtig machen und viele Sorgen vergessen lassen. Leider auch Probleme. Von Tobias Nordmann, Pyeongchang

Mit scharfer Kritik von zwei Mitgliedern beginnt die IOC-Session in Pyeongchang. Olympia-Urgestein Richard Pound und der Brite Adam Pengilly werfen dem IOC und Präsident Thomas Bach eklatantes Versagen im russischen Staatsdopingskandal vor.

Der Anwalt des Kronzeugen im russische Staatsdoping-Skandal wirft dem IOC vor, die olympischen Ideale zu verraten. Jim Walden spricht von einem "Katzbuckeln vor Russland" und fordert einen Führungswechsel an der Spitze des Olympischen Komitees.

Keine russische Mannschaft, keine russische Hymne und keine russische Flagge: Das IOC suspendiert Russlands Olympia-Komitee wegen des staatlichen Dopingskandals und schließt das Land von den Winterspielen 2018 aus. Die Reaktionen darauf sind eher gemischt.

• Härte und Hintertürchen Bachs IOC wirft Russland raus, aber …

Im russischen Staatsdopingskandal tut das IOC nun doch, was es bislang gescheut hat: Es zieht Konsequenzen und sorgt mit Russlands Olympia-Ausschluss für ein Novum. Was nach klarer Botschaft und historischer Härte klingt, lässt Hintertürchen offen. Von Christoph Wolf

Russland ist von den Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ausgeschlossen. Russische Sportler dürfen nur unter neutraler Flagge starten. In der Geschichte Olympias ist dies beispiellos. Es kam zwar mehrmals zu Ausschlüssen, allerdings noch nie wegen Dopings.

Für die Olympia-Bosse ist IOC-Mitglied Richard Pound eine "Nicht-Person", weil er zum russischen Staatsdoping sagt, was das IOC nicht hören will. Im Interview bekräftigt er gegenüber n-tv.de: Ein Olympia-Aus ist die einzig mögliche Strafe. "Brichst du die Regeln, bist du raus."