Troika

Griechenland ist der Fluch, Portugal der Segen Europas. Die Reform- und Sparanstrengungen des einstigen Rettungskandidaten gelten als mustergültig. Es läuft. Oder doch nicht? Von Diana Dittmer

• Der Horror der Griechenland-Hilfen Jahrelange Insolvenzverschleppung?

Mit letzter Kraft begleicht Griechenland einen Kredit beim IWF. Es zeigt die ganze Absurdität des Schuldendramas: Die Troika erhält den todkranken griechischen Patienten nur noch am Leben, um ihre Behandlungsfehler zu vertuschen. Von Hannes Vogel

Der IWF ist unzufrieden mit den unproduktiven Gesprächen in Athen und gibt seinen Mitarbeitern Medienberichten zufolge über Ostern frei. Wenn jetzt die Griechen tatsächlich auf das orthodoxe Osterfest bestehen, werden Zeit und Geld noch knapper.

Der linke griechische Regierungschef Tsipras will in der Schuldenkrise einen "ehrenhaften Kompromiss" mit den Geldgebern erreichen. Die Reformen dürften aber nicht zu "Massenentlassungen, Lohnkürzungen oder Schließungen von Kliniken und Unis" führen.

• Die Überzeugungstäter Athen stellt sich gegen die Eurozone
• "Reformliste auf Mobilgeräten und Griechisch" Athen vergrätzt Brüssel

Die Troika ist offenbar alles andere als zufrieden mit der jüngsten Reformliste aus Athen, die auch noch auf Griechisch daher kommt. Griechenland verschwende viel Zeit, findet der Vize-Präsident der EU-Kommission. Und wartet auf ein ordentliches Reformpapier.

• Hafen Piräus in chinesischer Hand? Griechenland will doch verkaufen

Der Stopp der Privatisierungen gehört zu den großen Ankündigungen der neuen Syriza-Regierung Griechenlands. Angesichts der klammen Kassen lässt sich das offenbar nicht umsetzen. Die griechische Bevölkerung räumt derweil ihre Konten leer.

• Nix mit Primärüberschuss Neues Milliardenloch in Athen

Eine lange Reformliste hat Athen nach Brüssel getragen, um die Geldgeber zu überzeugen. Medienberichten zufolge ist aber eine wichtige Prämisse für den Geldfluss nicht erfüllt – der angekündigte Haushalts-Primärüberschuss habe sich in Luft aufgelöst.

Alexis Tsipras geht anscheinend nun doch einen Schritt auf die Troika zu. Athen forciert die Besteuerung von griechischem Schwarzgeld in der Schweiz. Nur: Den Griechen nützt das allein wenig. Ein Kommentar von Diana Dittmer

• Zwischen Graccident und Grexit Hilft Griechenland eine zweite Währung?

Der nächtliche Sondergipfel weckt neue Hoffnungen: Griechenland will eine neue Aufstellung mit Reformvorschlägen vorlegen. Die Troika kann wieder an die Arbeit gehen. Die Kanzlerin spricht von einem "sehr guten und konstruktiven Gespräch".

• Tsipras trifft Merkel "Kein Land könnte diese Schulden bedienen"
• "Große Opfer, wenig Nutzen" Griechenland spart sich arm

Auf Wunsch des griechischen Premiers gibt es nach dem EU-Gipfel heute ein Sondertreffen zur Griechenlandkrise. Von der "politischen Führung" Europas erhofft Tsipras sich Unterstützung gegen die Bürokraten der Troika.