Türkei

Der Streit mit der Türkei um ein Besuchsverbot von Abgeordneten schwelt weiter. Bundestagspräsident Lammert stellt klar, dass der Bundeswehreinsatz in Incirlik nur funktioniere, wenn man auch willkommen sei.

Viel kritisiert wurde das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Nun gibt es erstmals Zahlen dazu: Laut einem Bericht nimmt die EU seit Inkrafttreten des Pakts an die 800 Migranten auf, fast 300 davon kommen nach Deutschland.

Die Türkei gewinnt bei der Leichathletik-EM in Amsterdam auf einen Schlag so viele Medaillen wie in den 80 Jahren zuvor insgesamt - und das vor allem dank der eingebürgerten Läufer. Die Kritik am immer extremeren "Länder-Hopping" wird lauter und deutlicher.

Das Besuchs-Verbot für deutsche Abgeordnete auf einer türkischen Luftwaffenbasis wird zur Kraftprobe. Notfalls müsse die Bundeswehr abgezogen werden, drohen Politiker parteiübergreifend. Die Kanzlerin will Ankara doch noch zum Einlenken bringen.

• Streit um Besuchsrechte CSU: Türkei riskiert Bundeswehr-Abzug

Nach der gescheiterten Vermittlung im Streit um Reisen zu Bundeswehr-Soldaten in der Türkei, drohen Politiker mehrerer Parteien mit Konsequenzen: Ankara riskiere den Abzug der Truppe, heißt es etwa aus der CSU.

• Keine Einigung im Incirlik-Streit Erdogan lässt Merkel abblitzen

Der Bundesinnenminister unterstützt die Idee, Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika einzurichten. Damit soll Schleppern der Boden entzogen und Schutzbedürftigen legale und sichere Wege in die EU eröffnet werden.

Deutsche Soldaten sollen bei Awacs-Aufklärungsflügen im syrischen Grenzgebiet eingesetzt werden. Nun drohen Verteidigungspolitiker des Bundestags damit, dass diese Einsätze ausbleiben könnten - sollte die Türkei Besuche der Luftwaffenbasis Incirlik verhindern.

Der Verteidigungsausschuss des Bundestages will sich dem türkischen Besuchsverbot für den Stützpunkt Incirlik widersetzen. Die Obleute des Ausschusses wollen im September dort die deutschen Soldaten besuchen. Die Türkei hat sich noch nicht dazu geäußert.

Mit der Ankündigung, kritisch über die Offshore-Konten Erdogan-naher Geschäftsleute berichten zu wollen, stößt "Cumhuriyet" offenbar in ein Wespennest. Laut Medienberichten erhält die Tageszeitung Drohanrufe mit einer mehr als eindeutigen Botschaft. Von Judith Günther

Die Türkei und der Tourismus - früher passte das super. Doch dann häuften sich Terroranschläge, zuletzt in Istanbul. Die Urlauber bleiben aus, Hoteliers leiden, die Preise fallen. Wie wirkt sich der Terror auf die Urlaubsplanung aus? Ein Überblick in der n-tv Urlaubsserie.