Türkei

Erdogans Plan, sich von einer großen Mehrheit der AKP im türkischen Parlament eine neue Verfassung auf den Leib schneidern zu lassen, ist gescheitert. Vor allem die Kurden feiern das als Erfolg.

Recep Tayyip Erdogan stand gar nicht zur Wahl. Er bleibt Präsident und die von ihm gegründete AKP bleibt nach der heutigen Parlamentswahl stärkste Partei. Trotzdem hat der türkische Präsident verloren. Denn er wollte mehr.

Er ist gigantisch, teuer und protzig: Der neue Präsidentenpalast in der Türkei ist höchst umstritten. Jetzt rechtfertigt Staatschef Erdogan den Millionenbau mit einem recht originellen Argument.

Mindestens drei Tote und 220 Verletzte: Die Folgen der Explosion bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Türkei sind verheerend. Augenzeugen berichten von mit Metallkugeln gefüllten Sprengkörpern - bekannt hat sich zu dem Anschlag bisher niemand.

Die Türkei wählt am Sonntag ein neues Parlament. Auch wenn es politisch um sehr viel geht, ist der Wahlausgang nur zweitrangig. Was das Land wirklich braucht, ist klar. Von Jörg Rohmann

• Wahlkampf in Südostanatolien Eine Deutsche kandidiert in der Türkei

Trotz der Anschläge auf ihre Wahlbüros: Am meisten Angst hat die kurdische Partei HDP vor Wahlfälschungen. Die in Celle geborene Feleknaz Uca ist dennoch zuversichtlich: Sie will für die HDP ins türkische Parlament. Von Nadja Kriewald, Diyarbakir

• Video Eine Deutschtürkin auf dem Weg ins Parlament
• Video Faszination für Erdogan "ist eine Krankheit"

Bei einer Explosion auf einer Wahlkundgebung in der südosttürkischen Kurden-Metropole Diyarbakir sterben mindestens zwei Menschen. Mehr als 100 Anhänger der Partei HDP werden verletzt. Danach bricht sich die Wut Bahn.

So spannend waren die türkischen Parlamentswahlen sehr lange nicht mehr. Eine kleine Partei könnte das politische System des Landes durcheinanderwirbeln und die Vision von Staatspräsident Erdoğan zerstören. n-tv.de erklärt die Hintergründe des richtungsweisenden Urnengangs. Von Issio Ehrich

Eigentlich müsste sich der türkische Präsident Erdogan aus dem Wahlkampf heraushalten. Doch das tut er nicht. Er hat etliche Medien auf Linie gebracht und nutzt diese, um Stimmung zu machen. Von Nadja Kriewald, Istanbul

Der türkische Geheimdienst MIT soll in geheime Waffenlieferungen nach Syrien verwickelt sein. Die regierungskritische Zeitung "Cumhuriyet" veröffentlicht belastendes Material. Der türkische Präsident spricht von einer Spionageaktion.