Türkei

Die Waffenruhe in Nordsyrien soll den kurdischen Einheiten der YPG den Rückzug ermöglichen. Bei Gefechten treffen nun erstmals türkische und syrische Truppen aufeinander. Sechs Soldaten der Assad-Regierung kommen dabei ums Leben.

In nur wenigen Monaten erobert die Terrormiliz Islamischer Staat große Gebiete im Irak und Syrien. Ihr Anführer al-Bagdadi ruft im Sommer 2014 ein "Kalifat" aus. Den IS zu besiegen dauert mehrere Jahre. Hier sind die wichtigsten Ereignisse im Überblick.

Die Waffenruhe in der nordsyrischen Sicherheitszone erweist sich als brüchig. Die Türkei meldet einen Angriff der Kurdenmilizen. Eine andere Quelle spricht von Kämpfen mit mehreren Toten. Präsident Erdogan widerspricht US-Angaben über einen vollständigen kurdischen Abzug.

Es knirscht mächtig im Berliner Koalitionsgebälk. Grund ist die Uneinigkeit von Union und SPD in der Syrien-Politik. So geht CDU-Außenpolitiker Röttgen Außenminister Maas nach dessen Türkei-Besuch frontal an. Auch Wirtschaftsminister Altmaier reagiert verärgert.

Die SPD gibt sich verschnupft, die internationalen Partner sind ratlos: Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat mit ihrer Idee einer internationalen Mission in Nordsyrien für Irritation gesorgt. Auch die Türkei weiß nicht so recht, was sie mit dem Vorschlag anfangen soll.

Die Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien muss endlich gestoppt werden, sagt der Bundeswehrverband. Der Verein wünscht sich eine klare Positionierung von Kanzlerin Merkel. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer muss sich derweil auch aus den eigenen Reihen Kritik gefallen lassen.

Dutzende Menschen versammeln sich in Hamburg und Frankfurt am Flughafen. Ihr Ziel: die Schalter von Turkish Airlines. Dort demonstrieren sie mit Transparenten und Kundgebungen gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien. In Frankfurt muss die Polizei eingreifen.

• Protest gegen türkische Invasion Demonstranten besetzen CDU-Büro

Aus Protest gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien besetzen Aktivisten ein Parteibüro in Chemnitz. Als ein Ultimatum verstreicht, greift die Polizei ein. Vertreter von Fridays for Future solidarisieren sich mit einer Kundgebung vor Ort.

Erst vor Kurzem ziehen die USA ihre Truppen aus Nordsyrien ab und ermöglichen damit die türkische Militäroffensive. Durch das entstehende Chaos wächst die Sorge vor einer Rückkehr des IS. Nun will das Pentagon Panzer und Soldaten in den Osten Syriens schicken, um die Ölanlagen zu bewachen.

Der türkische Einmarsch in Nordsyrien widerspricht den Werten der Nato, meint SPD-Fraktionschef Mützenich. Ankara selbst und vor allem Nato-Generalsekretär Stoltenberg müssten jetzt die türkische Mitgliedschaft neu bewerten, sagt der Sozialdemokrat und fordert einen Rüstungsexportstopp.

• Video Mützenich hinterfragt Nato-Mitgliedschaft der Türkei