Venezuela

Lange Schlangen vor Supermärkten und Apotheken, die Regale sind leer: In Venezuela sind nicht nur Grundnahrungsmittel knapp. Die Inflationsrate gehört zu den höchsten weltweit.

Das sozialistisch regierte Venezuela hat den Wechselkurs des Bolivar teilweise freigegeben. Die Landeswährung stürzt daraufhingegenüber dem Dollar auf ein 25stel des offiziellen Kurses ab. Das ist allerdings etwas weniger, als zu erwarten war.

Die Nebenwirkungen des Ölpreisverfalls lösen im rohstoffreichen Venezuela hektische Gegenmaßnahmen aus: Die Währungshüter des sozialistisch regierten Staates geben die Kursvorgaben für die Landeswährung auf.

Der dramatische Ölpreisrutsch und die westlichen Sanktionen werden für Russland zum Super-Gau: Präsident Putin drohen in den nächsten Jahren sinkende Ölproduktion und politische Unruhen. Von Hannes Vogel

Wie hart trifft der Preisverfall beim Rohöl die Staaten am Golf? Die Analysten von Standard & Poor's deuten mit dem Finger auf Saudi-Arabien. Nicht nur dort drohen die versiegenden Geldströme klaffende Löcher aufzureißen.

• Wie umgehen mit Saudi-Arabien? Das bigotte Spiel des Westens

Riesenschlangen vor den Geschäften, innen leere Regale, an der Kasse kaum genug Geld. Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Inflation ist gigantisch. Die wirtschaftliche Lage in dem südamerikanischen Land ist ernst.

Kuba nähert sich an die USA an, Venezuela leidet unter dem fallenden Ölpreis und Argentinien kämpft gegen Hedgefonds. Die linken Regierungen Südamerikas haben 2014 die Schlagzeilen mitbestimmt. Doch dort ist nicht alles so wie es scheint.

Wegen des niedrigen Ölpreises muss Venezuela derzeit Einnahmeverluste von 30 bis 40 Prozent hinnehmen. Die Ratingagenturen malen ein düsteres Bild. Die Wirtschaft schrumpft, die Inflation ist hoch. Und die Bevölkerung fürchtet die Folgen.

Wegen des Ölpreisverfalls werfen Anleger die Staatsanleihen Venezuelas in hohem Bogen aus ihren Depots. Gleichzeitig steigen die Prämien der Kreditausfall-Versicherungen. Ein paar Möglichkeiten, das Ruder rumzureißen, hat Venezuela noch.

Bislang haben sich die wichtigsten Öl-Förderstaaten stets auf eine Linie beim Preis für das schwarze Gold einigen können. Doch damit ist es vorbei. Der Fracking-Boom zwingt die Giganten aus dem Nahen Osten zu einer neuen Politik. Es geht um Konkurrenten und Marktanteil.