Gesundheit

Gesundheit Experte warnt: Immer mehr junge Burnout-Patienten

Löwenstein (dpa) - Stress in der Schule und im Studium hinterlassen ihre Spuren: Experten diagnostizieren bei jungen Menschen immer häufiger das sogenannte Burnout-Syndrom. Ein Alarmzeichen.

«Wir verzeichnen erstmals eine signifikant erhöhte Anzahl von Schülern und Studenten», sagte Jürgen Loga, Leiter des Burnout-Helpcenters in Löwenstein bei Heilbronn. Er sieht darin eine Folge des achtjährigen Gymnasiums und der Einführung des Bachelors an Hochschulen.

Studien zufolge sind Beruf, Schule und Studium die größten Stressfaktoren. Eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK vom April dieses Jahres habe etwa ergeben, dass die Krankheitstage wegen Burnouts deutschlandweit innerhalb von sechs Jahren um das Neunfache gestiegen sind. Burnout (englisch für Ausbrennen) bezeichnet eine geistige, seelische oder körperliche Erschöpfung und kann im schlimmsten Fall in einer schweren Depression enden. Als übergeordnete Ursachen nannte Loga Leistungsdruck und Isolation als Folge der Informationsgesellschaft. «Die Leute können nicht mehr abschalten.»

Das Burnout-Syndrom sei keine anerkannte Krankheit, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Symptome. «Burnout äußert sich bei jedem anders», sagte Loga. Das mache die Diagnose so schwierig. Nicht nur Lustlosigkeit und Erschöpfung könnten Anzeichen sein, sondern auch körperliche Beschwerden wie Migräne, Rückenschmerzen, Tinnitus oder schlimmere Gebrechen. «Eine 24-jährige Frau ist im Rollstuhl zu uns gekommen, weil sie nicht mehr laufen konnte.» Viele Burnout-Betroffene können oder wollen sich laut Loga nicht eingestehen, dass sie Hilfe brauchen. Die Heilungschancen seien aber sehr gut.

Quelle: ntv.de, dpa

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