Wirtschaft

Krach mit der Tochter A380 belastet EADS

Wenn der Gewinn um zwei Drittel einbricht, quittieren das die Anleger mit Kursabschlägen. Nicht so bei EADS. Die Probleme mit dem A380 und dem A400M fliegen der Airbus-Mutter zwar weiter um die Ohren, der Umsatz steigt aber und lässt auf bessere Zeiten hoffen.

A380: Die ersten Flieger sind am Himmel. Probleme gibt es dennoch.

A380: Die ersten Flieger sind am Himmel. Probleme gibt es dennoch.

(Foto: REUTERS)

Ja, wenn die Dauerprobleme nicht wären ... Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hält sich knapp in den schwarzen Zahlen. Anhaltend hohe Kosten für das Großraumflugzeug A380 und die unvorteilhafter werdende Absicherung von Währungsrisiken ließen den operativen Gewinn im ersten Quartal knapp zwei Drittel auf 83 Mio. Euro einbrechen, teilte der Konzern mit. Unterm Strich stand ein Rückgang um knapp 40 Prozent auf 103 Mio. Euro. Dank gestiegener Auslieferungen bei der Flugzeug-Tochter Airbus kletterte der Umsatz indes um sechs Prozent auf 9 Mrd. Euro.

Allein Wechselkurseffekte belasteten den Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres mit 300 Mio. Euro. Die Flugzeuge der Tochter Airbus werden traditionell in Dollar verkauft. Der Flugzeugbauer produziert aber hauptsächlich im Euro-Raum, weshalb ein schwächerer Euro eigentlich von Vorteil ist. Mittel- bis langfristig werde EADS von der derzeitigen Stärkung des Dollar profitieren, sagte EADS-Chef Louis Gallois. Kurzfristig dürfte das aber eher belasten. Finanzvorstand Hans Peter Ring zufolge hat sich der Konzern für den Rest des Jahres durchschnittlich bei 1,37 Dollar abgesichert. Aufgrund der anhaltenden Sorgen über die Finanzlage der Euro-Zone ist die Gemeinschaftswährung aber allein in diesem Jahr um zwölf Prozent gefallen und pendelte am Freitag um 1,25 Dollar.

Vorsichtig optimistisch

Trotz des Gewinnrückgangs zeigte sich EADS vorsichtig optimistisch für den weiteren Geschäftsverlauf und bekräftigte die Prognose für 2010. Bei einem stabilen Umsatz von rund 43 Mrd. Euro rechnet EADS mit einem operativen Gewinn von 1 Mrd. Euro. Das Erreichen dieser Ziele sei aber davon abhängig, wie gut die Probleme beim Hochfahren der Serienproduktion der A380 sowie die Entwicklungen des Militärtransportflugzeugs A400M und der neuen A350XWB in den Griff zu bekommen seien, schränkte der Konzern ein. Obwohl es Erholungstendenzen in der Weltwirtschaft gebe und diese sich positiv auf die Luftfahrtbranche auswirkten, sei die Krise noch nicht gänzlich überwunden, sagte EADS-Chef Louis Gallois.

Anleger sind zufrieden

"Der Auftragseingang in Höhe von 14,4 Mrd. Euro spiegelt den geschäftlichen Aufwärtstrend in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld wider", heißt es. Den voraussichtlichen Auftragseingang bei Airbus schätzt EADS auf 250 bis 300 Maschinen. Die Auslieferungen würden wohl auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Eurocopter und Astrium trugen gut zum Geschäft bei.

Am Markt interessiert die Anleger aber scheinbar nur die Umsatzsteigerung. Nach deren Bekanntgabe haben EADS vorbörslich zugelegt. Der Markt reagierte positiv auf die Zahlen. Die EADS-Aktien legten sowohl in Paris als auch in Frankfurt gut 2,8 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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