Wirtschaft

Verunsicherung nach dem Chefwechsel Acer will HP Kunden abjagen

Gefeuert bei HP: Leo Apotheker.

Gefeuert bei HP: Leo Apotheker.

(Foto: REUTERS)

Die überraschend zeitige Ablösung von Leo Apotheker an der Spitze des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard könnte die Branche tüchtig durcheinander bringen: Der Rivale Acer aus Taiwan wittert Chancen und bietet sich verunsicherten HP-Kunden als unspektakuläre Alternative an.

Der taiwanesische Computerkonzern Acer will aus dem Chefwechsel beim US-Rivalen Hewlett-Packard Profit schlagen.

"Das ist für uns eine Riesenchance": Die Konkurrenz schläft nicht.

"Das ist für uns eine Riesenchance": Die Konkurrenz schläft nicht.

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"Das ist für uns eine Riesenchance, weil Großkunden und Wiederverkäufer verunsichert sind. Sie fragen sich: Wie geht's weiter, mit wem kann ich zusammenarbeiten", sagte Acer-Europachef Walter Deppeler der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er deutete an, dass der zweitgrößte Computer-Hersteller Acer an Strategien arbeitet, um Branchenprimus HP möglichst viele Kunden abzuluchsen.

HP hatte den Ex-SAP -Chef Leo Apotheker vergangene Woche nach weniger als elf Monaten als Vorstandschefs aus dem Amt gejagt. Nun soll die frühere eBay-Chefin Meg Whitman das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Acer habe jedoch kein Interesse an Geschäften von HP, falls Whitman Bereiche abstoßen wolle, bekräftigte Deppeler. Der Konzern habe mit Acer, Gateway, Packard Bell und E-Machines bereits vier Marken. "Langfristig erwarten wir eher eine Vereinfachung. Vier sind zu viel."

Soll es besser machen: Meg Whitman.

Soll es besser machen: Meg Whitman.

(Foto: REUTERS)

Durch die baldige Auslieferung des neuen Betriebssystems Windows 8 von Microsoft erwarte er einen deutlich Schub beim Verkauf von Windows-Tablet-Computern, sagte Deppeler. Acer sehe vor allem im kommerziellen Tabletmarkt große Chancen.

Für das anstehende Weihnachtsgeschäft dämpfte Deppeler dagegen die Erwartungen. "Wenn ich mir die Entwicklung in Süd- und Südosteuropa anschaue, fällt meine Markteinschätzung eher konservativ aus." Die Stimmung in Europa werde sich in den kommenden Monaten nicht deutlich aufhellen, sagte der Manager vorher. "Und wenn die Negativpresse in Richtung Euro nicht aufhört, dann wird sich angesichts der Verunsicherung der Verbraucher das Jahresendgeschäft wohl nicht auf einem extrem hohen Niveau bewegen."

Quelle: ntv.de, rts

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