Teures Kerosin frisst den Gewinn Air Berlin deckt Minus auf
11.05.2011, 22:28 UhrDie politischen Unruhen in Urlaubsländern wie Tunesien und Ägypten drücken bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft kräftig auf das Ergebnis. Zusammen mit hohen Treibstoffkosten blickt Air Berlin nach dem ersten Quartal auf tiefrote Zahlen. Sicherheitshalber wartet das Unternehmen mit dem Quartalsbericht bis nach Börsenschluss.
Teures Kerosin und die Unruhen in Nordafrika haben die Fluggesellschaft Air Berlin im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen getrieben. Trotz gestiegener Umsätze stand unter dem Strich ein Verlust von 121 Mio. Euro, wie Deutschlands zweitgrößte Fluglinie am Mittwochabend überraschend mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte sich das Minus auf rund 94 Mio. Euro belaufen.
Bei Fluglinien und Reiseveranstaltern ist das erste Quartal generell schwach. In diesem Jahr schlug sich zudem nieder, dass die wichtige Reisezeit um Ostern komplett in den April fiel.
Der Quartalsumsatz legte zwar um neun Prozent auf 752 Mio. Euro zu. Der hohe Ölpreis ließ die Betriebskosten jedoch um fast 19 Prozent anschwellen. Kerosin gilt bei Fluggesellschaften als einer der wichtigsten Kostenblöcke. Der operative Verlust (EBIT) der Gesellschaft verdoppelte sich fast: Er stieg um 91 Prozent auf 188 Mio. Euro.
Verzerrt wird die Entwicklung durch die österreichische Fluggesellschaft Niki, die erst seit Mitte 2010 zu Air Berlin gehört. Wäre sie im Vorjahr bereits in den Konzernzahlen enthalten gewesen, wäre der operative Verlust jetzt um rund 77 Prozent gestiegen. Ihren Quartalsbericht will Air Berlin wie geplant am Mittwoch (18. Mai) vorlegen.
Quelle: ntv.de, dpa