Genug von Escada Aksenenko stößt Aktien ab
14.10.2009, 18:55 UhrDer Großaktionär Rustam Aksenenko wendet sich vom insolventen Luxusmode-Konzern Escada ab.
Wie das Unternehmen aus dem Großraum München mitteilte, hat der Russe weitere Anteile abgestoßen.
Nach Reuters-Berechnungen veräußerte er seit Anfang Oktober rund 180.000 Escada-Papiere und nahm damit etwa 117.000 Euro ein. Aksenenko, der seit Jahren bei Escada aktiv ist, nimmt dabei hohe Verluste in Kauf. Sein Anteil entsprach zuletzt rund 20 Prozent an Escada, was ungefähr 4,2 Millionen Aktien waren.
Die Anteilsscheine des Modekonzerns kosten derzeit noch 69 Cent. Mitte 2007 waren es zeitweise mehr als 38 Euro.
Ehepaar Ley bietet mit
Unterdessen hat laut "Süddeutscher Zeitung" der Sohn der Unternehmensgründer ein Angebot für Escada vorgelegt. Sven Ley und seine Frau Zoe Appleyard-Ley seien an einem Kauf von Escada interessiert, berichtet das Blatt.
Der 34-jährige Ley ist der Sohn von Margaretha und Wolfgang Ley, die Escada 1978 gegründet hatten. Seine Frau hat unter anderem als Investmentbankerin für Rothschild gearbeitet. Offen sei, wer als Finanzier hinter dem Paar steht, heißt es in dem Bericht. Das Angebot sei aber durchgerechnet. Dem Vernehmen nach habe Wolfgang Ley, der mit dem Sohn zerstritten sein soll, nichts mit der Offerte zu tun.
Derzeit sind dem Bericht zufolge noch mindestens fünf Interessenten für Escada im Rennen. Insolvenzverwalter Christian Gerloff wolle bis Anfang November den Zuschlag erteilen. Neben Sven Ley habe unter anderem ein potenter Investor aus Asien Interesse an Escada. Dem Münchner Rechtsanwalt Nickolaus Becker, der vor Wochen sein Interesse öffentlich gemacht hat, würden so gut wie keine Chancen eingeräumt. Escada wollte zum Verlauf der Investorensuche keine näheren Angaben machen.
Quelle: ntv.de, wne/rts/AFP