Quartalssaison startet enttäuschend Alcoa legt schwache Zahlen vor
10.07.2012, 04:08 Uhr
(Foto: AP)
Der Auftakt in die Saison der US-Quartalszahlen durch den Aluminiumhersteller Alcoa verläuft nicht erfreulich. Die Preise für das leichte Metall fielen wegen der schwachen Konjunktur um 18 Prozent. Ein Rechtsstreit zog die Bilanz zusätzlich nach unten.
Der US-Aluminiumhersteller Alcoa hat den erwartet schwachen Auftakt in die Berichtssaison geliefert. Vor allem die fallenden Preise machten dem Konzern zu schaffen. Unbereinigt stand am Ende sogar ein Verlust in der Bilanz. Wie das Unternehmen bekannt gab, fielen im abgelaufenen Quartal die Aluminiumpreise um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Europas anhaltender Kampf gegen die Schuldenkrise und ein langsameres Wachstum in China drücken auf die Nachfrage. Die Auslieferungen stiegen dagegen um 2,9 Prozent. "Alcoa hat seine starken Umsätze und solide Liquidität bewahren können", sagte der Vorstandsvorsitzende, der Deutsche Klaus Kleinfeld.
Im abgelaufenen Quartal legte Alcoa zudem einen kostspieligen Rechtsstreit bei. Dieser Vergleich kostete das Unternehmen 45 Millionen Dollar in bar, mit weiteren 75 Millionen an Rechtskosten wird gerechnet.
Unbereinigt verzeichnete Alcoa im zweiten Quartal einen Verlust von 2 Millionen Dollar, weniger als ein Cent je Aktie. Im Vorjahr gab es noch ein Plus von 322 Millionen Dollar. Bereinigt gab es allerdings einen Gewinn von 6 Cent je Aktie, im Vorjahreszeitraum waren es noch 32 Cent. Der Umsatz sank um 9,4 Prozent auf 5,96 Milliarden Dollar. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten mit einem Gewinn von 5 Cent je Aktie und einem Umsatz von 5,81 Milliarden gerechnet. Im nachbörslichen Handel legt die Aktie aktuell um 1 Cent auf 8,77 Dollar zu.
Alcoa gilt als weltweites Barometer für die Industrie. Baufirmen, Flugzeugbauer, Autohersteller oder Haushaltsgeräteproduzenten setzen den Rohstoff Aluminium gleichermaßen ein. Derzeit bemüht sich der Konzern aus Pittsburgh um die Reduzierung seiner Kosten. Die höheren Rohstoffkosten und die gleichzeitig fallenden Preise veranlassten Alcoa im April bereits dazu, die Produktion des Aluminium-Vorprodukts Tonerde um 390.000 Tonnen im Jahr zu reduzieren. Damit sollte die Produktion an die geplante zwölfprozentige Senkung der Schmelzkapazität in der ersten Jahreshälfte angepasst werden.
Die harten Zeiten spiegeln sich auch im Aktienkurs des Unternehmens wider. Die Alcoa-Aktie verlor in den vergangenen 12 Monaten 46 Prozent ihres Wertes und war damit der schwächste Titel im Dow-Jones-Index.
Quelle: ntv.de, DJ