Wirtschaft

Nach Misshandlungsvorwürfen Aldi setzt Vertrauensanwalt für Mitarbeiter ein

"Bei Unstimmigkeiten oder Problemen" können Mitarbeiter den Ombudsmann kontaktieren.

"Bei Unstimmigkeiten oder Problemen" können Mitarbeiter den Ombudsmann kontaktieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Frischhaltefolie gefesselt, mit Filzstiften beschmiert – solche Übergriffe auf Beschäftigte soll es bei dem deutschen Discount-Riesen Aldi Süd künftig nicht mehr geben. Sorge tragen soll dafür ein Ombudsmann. Betriebsräte gibt es bei Aldi nicht.

Die vor einem Monat bekannt gewordenen schockierenden Übergriffe auf junge Mitarbeiter bei Deutschlands größter Discounter Aldi haben intern Konsequenzen. Nachdem die leitenden Verantwortlichen und die aktiv Tatbeteiligten angeblich zur Rechenschaft gezogen wurden, setzte der Discount-Riese Aldi Süd offenbar auch einen Ombudsmann ein. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, hat der "Vertrauensanwalt" seine Arbeit Anfang Oktober im Zentrallager im baden-württembergischen Mahlberg aufgenommen.

Mitarbeiter hätten nun die Möglichkeit, "bei Unstimmigkeiten oder Problemen" den Ombudsmann zu kontaktieren, zitierte das Magazin Aldi Süd. So könne es für die Angestellten sinnvoll sein, "bei vermuteten Verstößen gegen Arbeitssicherheitsrichtlinien, bei Fehlverhalten von Vorgesetzten, Mobbing, Diebstahl oder Unterschlagung mit dem Vertrauensanwalt Kontakt aufzunehmen". Betriebsräte gebe es nicht. Der Vertrauensanwalt biete als neutrale Kontaktstelle einen "rechtlich geschützten Raum." Dem "Spiegel" zufolge bestreitet Aldi allerdings einen Zusammenhang zwischen dem Ombudsmann und den Vorkommnissen in Mahlberg.

Vor einem Monat war der Vorwurf gegen Aldi-Mitarbeiter erhoben worden, sie hätten in Mahlberg missliebige Nachwuchskräfte mit Frischhaltefolie an Pfosten gefesselt und im Gesicht mit Filzstiften beschmiert. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe im Wesentlichen bestätigt. Die Staatsanwaltschaft Freiburg ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung.

Aldi hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärt: "Zu unserer Bestürzung hat sich durch interne Recherchen gezeigt, dass das beschriebene Geschehen in seiner Kernaussage der Wahrheit entspricht." Die leitenden Verantwortlichen und die aktiv Tatbeteiligten seien zur Rechenschaft gezogen worden. Der Fall hatte auch bei der Gewerkschaft Verdi für Empörung gesorgt.

Quelle: ntv.de, dpa

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