Wirtschaft

Trotz Gewinneinbruch und "Alice" Alles gut bei Telefonica

Telefonica: Wachstum vor allem im Ausland

Telefonica: Wachstum vor allem im Ausland

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei 70 Prozent Gewinnrückgang kommen andere Unternehmen ins Grübeln. Nicht so der Mobilfunkriese Telefonica. Der Konzern profitiert davon, früh auf wachstumsstarke Märkte gesetzt zu haben. Der Einbruch beim Überschuss geht zudem auf ein striktes Sparprogramm zurück.

Der Sparkurs auf seinem schwächelnden Heimatmarkt hat der spanischen o2-Mutter Telefonica einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Überschuss sei in den ersten neun Monaten des Jahres um 70 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro zurückgegangenen, teilte das Unternehmen mit. Belastet wurde das Ergebnis durch den Abbau von 6500 Arbeitsplätzen, der mit 2,7 Mrd. Euro zu Buche schlug. Das Management bekräftigte dennoch, 2012 eine Dividende von 1,75 Euro pro Aktie auszuschütten. In den Folgejahren soll es mindestens ebensoviel sein.

Ähnlich hält es die Deutsche Telekom, die ihren Aktionären für dieses und nächstes Jahr wenigstens 70 Cent pro Titel zahlen will.

Deutliches Erlöswachstum

Anders als die Deutschen setzte Telefonica aber früh auf wachstumsstarke Märkte in Lateinamerika. Der Kurs zahlt sich aus: Die Erlöse in der Region stiegen um knapp ein Fünftel.   

Der Konzernumsatz legte um 5,4 Prozent auf knapp 46,7 Mrd. Euro zu. Telefonica macht mittlerweile zwei Drittel des Umsatzes und operativen Gewinns außerhalb seines von hoher Arbeitslosigkeit gebeutelten Heimatmarktes.

Angesichts der Geschäftsmisere in Spanien, den anstehenden Investitionen in neue Mobilfunktechnik und eines Schuldenbergs von über 55 Milliarden Euro zweifeln Analysten aber daran, ob Telefonica sein Dividenden-Versprechen in den nächsten Jahren halten kann.

o2 auf Wachstumskurs

Model "Alice" wirbt nicht mehr für Telefonica-Tochter.

Model "Alice" wirbt nicht mehr für Telefonica-Tochter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Telefonica-Ableger o2 ist aber weiter auf Wachstumskurs. Vor allem die hohe Nachfrage nach Internet-fähigen Handys (Smartphones) und dazugehörigen Datentarifen haben den Geschäften im dritten Quartal Schub gegeben. Der Umsatz inklusive der Festnetzangebote unter der Marke "Alice" sei um 2 Prozent auf 1,27 Mrd. Euro gestiegen - der operative Gewinn zog sogar um acht Prozent an.

Ein wichtiges neues Geschäftsfeld ist das Bezahlfernsehen von Alice. Derzeit zählt der Konzern lediglich 83.000 Kunden. Um noch weitere zahlende Zuschauer zu locken, könnte o2 auch Bundesliga-Spiele live zeigen, sagte o2-Chef Rene Schuster. Die Rechte für die Übertragungen werden bald wieder ausgeschrieben. "Wir sehen darin definitiv eine Gelegenheit", erläuterte er. Möglich wäre auch eine Partnerschaft mit einem anderen Unternehmen.

o2 würde damit Neuland betreten. Derzeit werden die PayTV-Rechte für die Bundesliga von Sky und der Telekom gehalten.

Quelle: ntv.de, rts

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