Sporthandel voll Hoffnung Alles hängt an Schweini & Co.
28.05.2010, 11:35 UhrNicht mehr lange, dann rollt der WM-Ball in Südafrika. Der deutsche Sporthandel kann es kaum erwarten, denn von der WM in Südafrika erhofft sich die Branche einen Umsatzsschub. Je erfolgreicher Jogis Jungs spielen, desto größer dürfte dieser ausfallen.

Bastian Schweinsteiger: Wird er einer der Superstars dieser Fußball-WM, profitiert auch der deutsche Sporthandel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der deutsche Sporthandel spürt zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika noch keinen Boom. Branchenprimus Intersport hat in den ersten fünf Monaten des Jahres mit Fußball-Produkten bisher ein Umsatzplus von lediglich drei Prozent verzeichnet, wie Vorstand Klaus Jost sagte. Der Gesamtmarkt dürfte mit ähnlichem Tempo zugelegt haben. Mehr als 1400 mittelständische Fachgeschäfte zählt der Intersport-Verbund, der hierzulande auf einen Marktanteil von gut einem Drittel kommt und einer der wichtigsten Abnehmer der Hersteller Adidas, Nike und Puma ist.
Jost gibt sich aber zuversichtlich, schließlich würden Fan-Artikel wie die Trikots der Nationalmannschaften erst in Massen verkauft, sobald der Ball rolle. "Und dann hängt es für uns davon ab, wie weit die deutsche Mannschaft kommt." Bis September könne die Euphorie anhalten und für volle Kassen sorgen. Im Gesamtjahr sei noch ein Wachstum im Fußball-Bereich von 20 bis 30 Prozent möglich. Allein 300.000 Deutschland-Trikots könnten abgesetzt werden, wenn es gut laufe. Sollte die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw in der Vorrunde scheitern, wären 200.000 Trikots realistischer.
Mehr Geld für Fitness
Bei dem genossenschaftlichen, also weniger gewinnorientierten, Verbund macht Fußball knapp zehn Prozent des Jahresumsatzes von zuletzt 2,6 Milliarden Euro aus und ist damit die viertwichtigste Kategorie. Noch mehr Geld geben die Deutschen derzeit für Outdoor-Produkte aus. Wandern, Skifahren und Laufen sind die großen Trends, wie Jost erläuterte. Diese Saison seien wegen des langen Winters besonders viele Ski verkauft worden. Von Januar bis Mai habe Intersport so insgesamt acht Prozent mehr umgesetzt. Im Gesamtmarkt habe das Plus nur drei Prozent betragen.
Im Outdoor-Segment verzeichnete Intersport bis Ende Mai einen Zuwachs von 16 Prozent. Dieser Markt hat in Deutschland ein Volumen von rund 1,7 Mird. Euro, der gesamte Sportmarkt wird dieses Jahr auf 7,5 Mird. Euro zulegen. "Die Leute sind eher bereit, für Fitness und Gesundheit Geld auszugeben", sagte Jost.
Quelle: ntv.de, rts