Auto-Bank für GM und Chrysler Ally Financial kehrt zurück
27.03.2014, 19:59 Uhr
Noch steckt der US-Steuerzahler mit drin: Eine Niederlassung von Ally Financial in Charlotte, North Carolina.
(Foto: REUTERS)
Washington kommt mit den Aufräumarbeiten nach der großen Krise im US-Automarkt voran. Der ehemalige Hausfinanzierer von GM und Chrysler soll die staatliche Obhut verlassen und in New York private Geldgeber finden.
Die US-Regierung will den teilverstaatlichten Autofinanzierer Ally Financial vorsichtig wieder zurück auf die eigenen Füße stellen. Im Rahmen eines geplanten Börsengangs rechnet Washington mit Einnahmen von bis zu 2,7 Milliarden Dollar. Der Staatsanteil in der Beteiligungsstruktur von Ally Financial soll dadurch von 36,8 auf 14,1 Prozent sinken.
Im günstigsten Fall werde Ally Financial mit bis zu 13,5 Milliarden Dollar bewertet, teilte das Unternehmen mit. Das Kreditinstitut, das unter seinem früheren Namen GMAC vor allem Kunden Autos von General Motors (GM) und Chrysler finanzierte, hatte bereits im März 2011 einen Börsengang vorbereitet, seine Pläne aber wegen schwieriger Marktbedingungen mehrfach verschoben.
Mit dem Staat an die Börse
GMAC zählt zu den großen Opfern der US-Hypothekenkrise. Unter dem rasant anschwellenden Druck reihenweise ausfallender Immobilienkredite war der Finanzierer ab 2008 in Schieflage geraten. Der Staat sah sich zum Eingreifen gezwungen und stützte das Haus mit insgesamt 17,2 Milliarden Dollar. Ohne das Geld des Steuerzahlers wäre GMAC unmittelbar vor dem Kollaps gestanden.
In den Jahren der wirtschaftlichen Erholung nach der Finanzkrise konnte das Institut bereits einen Großteil der Hilfsmilliarden wieder zurückzahlen. Zu schaffen macht Ally Financial mittlerweile allerdings der verschärfte Wettbewerb. Die günstigen Konditionen von früher sind Geschichte. Exklusivverträge mit GM und Chrysler sind ausgelaufen und wurden nicht verlängert.
Quelle: ntv.de, mmo/rts