Wirtschaft

Mega-Verlust 2010 Anglo Irish Bank tiefrot

Irland bleibt aufgrund seiner Bankenmisere ein schwer kranker Patient. Die Anglo Irish Bank "schafft" im vergangenen Jahr mit einem Fehlbetrag von 17,6 Milliarden Euro einen Negativrekord in der irischen Wirtschaftsgeschichte. Irland ist gezwungen sein marodes Bankensystem zu restrukturieren. Am 25. Februar wird dort ein neues Parlament gewählt.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz milliardenschwerer Finanzhilfen kommen die verstaatlichten irischen Banken nicht auf die Beine. Die Anglo Irish Bank hat 2010 den höchsten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte des Inselstaates eingefahren.

Der Fehlbetrag sei wegen Wertberichtigungen und Verlusten bei Geschäften mit der Bad Bank Nama auf 17,6 Milliarden Euro gestiegen, erklärte das Geldinstitut unter Berufung auf vorläufige Zahlen. Damit schlägt es seinen eigenen Rekordverlust aus dem Vorjahr.

Derweil versucht die irische Regierung mit einem Ausverkauf der Anglo Irish und Irish Nationwide Building Society, Herr der verheerenden Lage zu werden. Es werde ein Auktionsprozess eingeleitet, um Depots und Anlagen zu veräußern, kündigte die Schuldenagentur in Dublin an. Im Gegenzug für Finanzhilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro aus dem Euro-Rettungsfonds muss Irland sein marodes Bankensystem restrukturieren.

Die Krise der Finanzinstitute ist eine der Hauptursachen, warum Irland Ende 2010 unter den Schirm flüchten musste. Von den 85 Milliarden Euro sind 35 Milliarden Euro für die Sanierung des Bankensystems vorgesehen. Allein für die Rekapitalisierung der Anglo Irish veranschlagt Dublin bis zu 34,3 Milliarden Euro. In die Irish Nationwide hat sie bereits 5,4 Milliarden Euro gesteckt. 2010 lag das irische Haushaltsdefizit vor allem wegen der Bankenfinanzierung bei unglaublichen 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

In Irland wird am 25. Februar gewählt. Die wichtigste Oppositionspartei Fine Gael hat damit gedroht, Anglo Irish bis Ende 2011 zu schließen. Das gilt aber als unwahrscheinlich. Der Chef der Bank, dies würde die Steuerzahler bis zu zwölf Milliarden Euro zusätzlich kosten.

Quelle: ntv.de, rts

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