"Wir werden es machen" Athen deutet Comeback an
07.04.2014, 12:20 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nach Jahren der Krise will es Griechenland wieder wagen, sich aus eigener Kraft mit Krediten am Kapitalmärkten zu versorgen. Beobachter spekulieren auf einen unmittelbar bevorstehenden Anlauf.
Der Euro-Staat Griechenland bereitet sich auf eine rasche Rückkehr an den Kapitalmarkt vor. Wann genau das Comeback starten soll, dazu hielt sich der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras zu Wochenbeginn zwar noch bedeckt. Zugleich aber deutete er einen ersten Versuch in naher Zukunft an.
Es gebe "absolut keine Eile", sagte Stournaras im griechischen Rundfunk. "Wir werden es im ersten Halbjahr, bis Anfang des Sommers machen". Seit Tagen spekulieren Beobachter, der griechische Staat könnte bereits an diesem Montag oder spätestens bis Ende der Woche einen ersten Versuchsballon starten.
Aus dem Umfeld des Athener Finanzministeriums hieß es, es sei alles bereit. Man warte nur auf die Anweisung von höheren Stellen, um den ersten Marktgang nach mehreren Jahren zu wagen. Vor vier Jahren war Griechenland unter den Rettungsschirm internationaler Geldgeber geflüchtet.
Keine Neuigkeiten am Dienstag?
Sollte die Regierung in Athen den zweiten Handelstag der Woche für das Markt-Comeback vorsehen, könnte es passieren, dass ein Großteil der Griechen von diesem wegweisenden Ereignis nicht viel mitbekommt. Aus Protest gegen Gehaltskürzungen, den Abbau des Sozialsystems und die Schließung vieler Medien des Landes wollen die griechischen Journalisten an diesem Dienstag für 24 Stunden streiken.
Wie die größte Journalisten-Gewerkschaft (ESIEA) des Landes mitteilte, werde es von 6.00 Uhr morgens an bis Mittwoch früh keine Nachrichten im Radio und Fernsehen geben. Wegen des Streiks sollen Mitte der Woche auch keine Tageszeitungen erscheinen.
Der Streik der Medienfachleute geht nahtlos über in einen Ausstand der Staatsbediensteten und der Beschäftigten im privaten Sektor. Mehrere Gewerkschaften haben für Mittwoch einen ebenfalls 24-stündigen Streik angekündigt. Probleme dürfte es dabei hauptsächlich im Bereich des Fährverkehrs geben.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts