Kein schnelles Ende der Absatzkrise Audi verliert an Fahrt
31.07.2009, 14:50 Uhr
Minimalziel Jahresgewinn: Trotz eines schwierigen zweiten Halbjahrs will Audi 2009 insgesamt in den schwarzen Zahlen bleiben.
(Foto: dpa)
Der Autobauer Audi hat im ersten Halbjahr ein Viertel weniger Gewinn eingefahren und rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Absatzkrise. Das zweite Halbjahr 2009 werde schwierig, sagte Finanzchef Axel Strotbek. Die Gesamtsituation verbessere sich nicht signifikant. "Wir erreichen den Tiefpunkt in diesen Monaten." Bei Audi werde der Gewinn im zweiten Halbjahr klar zurückgehen, aber es werde in jedem Quartal ein positives Ergebnis geben. Daimler schrieb zuletzt einen Milliardenverlust. BMW will in der nächsten Woche Zahlen vorlegen; Analysten erwarten ein Minus in der Autosparte.
Bei Audi brach im ersten Halbjahr das Ergebnis nach Steuern um 25 Prozent auf 697 Mio. Euro ein. Operativ erzielte die Ingolstädter VW-Tochter einen Gewinn von 823 Mio. Euro, das sind 37 Prozent weniger. Audi sei "nicht komplett immun", sagte Strotbek. Er bekräftigte, der Konzern wolle 2009 ein "deutlich positives operatives Ergebnis" einfahren, auch wenn dies unter dem Vorjahreswert von 2,8 Mrd. Euro liegen werde.
Sparen in der Not
Audi stemmt sich mit einem Sparprogramm von mehreren hundert Mio. Euro und zahlreichen neuen Modellen gegen die Krise. Der Absatz stabilisierte sich nach Konzernangaben seit April. Anders als die Konkurrenz verbuchten die Ingolstädter im Juni erstmals in diesem Jahr wieder ein kleines Absatzplus, weil sie von der Abwrackprämie in Deutschland profitierten und zudem die Geschäfte in China gut liefen. Im Gesamtjahr wolle Audi 900.000 Autos verkaufen, bekräftigte Strotbek. Im vergangenen Jahr wurde erstmals die Millionenmarke geknackt. Von Januar bis Ende Juni ging der Absatz um zehn Prozent auf rund 466.000 Fahrzeuge zurück. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 14,5 Mrd. Euro.
Bis 2015 will Audi die Zahl seiner Modelle auf 42 erhöhen. Im September kommt der A5 Sportback auf den Markt, 2010 folgen der neue A8 und zur Jahresmitte, etwas später als geplant, der neue Kleinwagen A1. Audi könne alle Investitionen auch in der Krise ohne Fremdmittel stemmen, sagte Strotbek. Der Konzern habe mit einer Nettoliquidität von mehr als 9,7 Mrd. Euro im Halbjahr eine solide finanzielle Basis.
Quelle: ntv.de, nne/rts