Wirtschaft

Die Chemie stimmt BASF mit Gewinnsprung

BASF startet mit knackigen Zahlen ins Jahr.

BASF startet mit knackigen Zahlen ins Jahr.

(Foto: dapd)

Bei BASF laufen die Geschäfte vor allem dank des anhaltenden Booms in Asien auf Hochtouren. Für das laufende Jahr peilt der weltgrößte Chemiekonzern trotz der Erdbebenkatastrophe in Japan und politischer Unruhen in Libyen weiter neue Spitzenwerte an. Ein glänzender Abschied für Jürgen Hambrecht.

Jürgen Hambrecht darf ein letztes Mal aus der Bilanz vorlesen.

Jürgen Hambrecht darf ein letztes Mal aus der Bilanz vorlesen.

(Foto: Reuters)

Für BASF-Chef Jürgen Hambrecht ist es ein starker Abgang: Der scheidende Konzernlenker wartete auf der Hauptversammlung in Mannheim mit deutlichen Zuwächsen bei Gewinn und Umsatz im ersten Quartal auf. Nach rund acht Jahren als Konzernchef hinterlässt Hambrecht seinem Nachfolger Kurt Bock ein Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern. "Die BASF ist kraftvoll in dieses Jahr gestartet. Unsere Anlagen waren gut ausgelastet", sagte der Konzernchef vor 6.500 Aktionären. Das Erdbeben in Japan und die politischen Unruhen in Nordafrika hätten sich nicht wesentlich auf das Geschäft ausgewirkt. BASF blicke optimistisch ins laufende Jahr.

Der Konzern profitierte zum Jahresstart von kräftiger Nachfrage aus vielen Industriezweigen, etwa der Automobilbranche. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen - wie etwa Restrukturierungen - schnellte im ersten Quartal um 40 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro nach oben. Damit übertraf BASF die Schätzungen der Analysten. In den Zahlen zeigt sich, dass die Chemiekonjunktur momentan in guter Verfassung ist. Zuletzt sorgten Chemieunternehmen fast überall für gute Nachrichten. Die großen US-Konkurrenten Dow Chemical und Dupont meldeten ebenfalls kräftige Gewinnzuwächse.

Danach übergibt er das Zepter an Kurt Bock.

Danach übergibt er das Zepter an Kurt Bock.

(Foto: obs)

Analysten äußerten sich positiv. BASF habe solide Quartalszahlen geliefert, kommentierte das Brokerhaus Equinet. Harald Gruber von Silvia Quandt Research erwartet, dass BASF seine Preise für Chemikalien und Kunststoffe weiter erhöht. An der Börse konnte BASF allerdings nicht punkten. Die im Dax notierte Aktie büßte 0,9 Prozent auf 65,40 Euro ein.

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal - auch dank der milliardenschweren Übernahme der Chemiefirma Cognis - um 25 Prozent auf 19,4 Mrd. Euro. Dabei profitierte BASF auch von Preisanhebungen. In den boomenden Märkten Asiens schnellte der Umsatz 33 Prozent nach oben, in Europa und Nordamerika setzte BASF jeweils über 20 Prozent mehr um. Gestiegene Rohstoffkosten konnte das Unternehmen gut wegstecken. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 2,41 Mrd. Euro nach 1,03 Mrd. Euro vor Jahresfrist.

In Libyen bleibt der Hahn zu

Der Abschied fällt schwer: Jürgen Hambrecht (vorne) umarmt nach seiner Rede Aufsichtsratschef Eggert Vorscherau.

Der Abschied fällt schwer: Jürgen Hambrecht (vorne) umarmt nach seiner Rede Aufsichtsratschef Eggert Vorscherau.

(Foto: dpa)

Zu Belastung könnte das Libyen-Geschäft werden: BASF erwartet nun, dass der Konzern die Ölförderung dort in diesem Jahr wegen der politischen Unruhen nicht mehr aufnehmen kann. Dadurch geht BASF zwar Umsatz verloren, allerdings muss auch deutlich weniger Ölfördersteuer bezahlt werden. Bereinigt um die nicht anrechenbaren Ölsteuern wolle BASF dieses Jahr beim Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen den Rekordwert des Jahres 2010 signifikant übertreffen, gab sich Hambrecht zuversichtlich. Auch der Umsatz werde voraussichtlich signifikant zulegen. Im Vergleich zu den Aussagen im Februar sei der Ausblick sogar ein wenig besser, sagte Hambrechts Nachfolger Bock. Der Chemieriese geht für dieses Jahr von einem durchschnittlichen Ölpreis von 100 Dollar pro Barrel aus. Bisher lautete die Prognose auf 90 Dollar.

BASF stellte in Aussicht, auch in diesem Jahr wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten zu verdienen. Das dürfte die Aktionäre freuen - daran misst der Konzern die Höhe der Dividende. Für das Jahr 2010 sollen die Aktionäre 2,20 Euro erhalten. Im Jahr 2009 hatte BASF die Kapitalkosten wegen der Konjunkturkrise nicht verdient - und erstmals seit 16 Jahren die Dividende gekürzt.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa

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