Wann hebt Reithofer den Ausblick? BMW enthüllt Rekordquartal
04.05.2011, 11:02 Uhr
Fährt komplett elektrisch: BMW ActiveE bei der Vorstellung in New York.
(Foto: REUTERS)
Bei Gewinn und Marge hängt BMW seine größten Rivalen Mercedes und Audi locker ab: Der Münchener Autobauer kann sein Ergebnis zum Jahresauftakt nahezu vervierfachen. Der Oberklassehersteller profitiert wie die Konkurrenz vom anhaltenden Boom in vielen Schwellenländern und einer höheren Nachfrage in etablierten Märkten wie den USA und Europa.

Reithofer bei der Bilanzpressekonferenz im März: "Nach den starken Quartalszahlen sieht die Jahresprognose sehr konservativ aus", meinen jetzt die Analysten.
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Der Münchener Autobauer BMW hat dank der boomenden Automärkte seinen bislang besten Jahresstart hingelegt und den Gewinn in den ersten drei Monaten beinahe vervierfacht. Wegen des Rekordabsatzes zwischen Januar und März kletterte der Umsatz des Oberklasseherstellers kräftig um fast 29 Prozent auf 16 Mrd. Euro, wie der Konzern mitteilte. Unter dem Strich verdienten die Münchner 1,2 Mrd. Euro - vor einem Jahr waren es noch 324 Mio. Euro. Bei beiden Kennzahlen übertraf der Konzern die Markterwartungen.
Der Münchner Autobauer, der als letzter großer deutscher Autokonzern seine Quartalszahlen vorlegte, profitierte wie die Konkurrenten Daimler und Audi von der weltweit wachsenden Nachfrage nach teuren Limousinen und Geländewagen.
"Die BMW Group ist stark in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Konzernchef Norbert Reithofer und bekräftigte den Ausblick: "Wir sind auf einem guten Weg, im laufenden Geschäftsjahr neue Bestmarken bei Absatz und Konzernergebnis zu erreichen."
Insgesamt verkaufte BMW mehr seiner teuren Limousinen und Geländewagen, wodurch die operative Marge im Automobilgeschäft auf 11,9 Prozent nach oben schoss - Mercedes kommt derzeit lediglich auf 9,3, Audi auf 10,6 Prozent.
Münchener Bescheidenheit?
Firmenchef Reithofer betonte, dass BMW im Autogeschäft weiter eine operative Marge über der des Vorjahres anstrebe. 2010 hatte BMW allerdings lediglich 8 Prozent erzielt und zuckelte der Konkurrenz so mit deutlichem Abstand hinterher.
Einige Experten rechnen deshalb in absehbarer Zeit mit einer Anhebung der Ziele. "Nach den starken Quartalszahlen sieht die Jahresprognose sehr konservativ aus", erklärte Analyst Michael Punzet von der DZ Bank in einer Kurzanalyse.
Der Absatz der Kernmarke BMW stieg im ersten Quartal um 21 Prozent auf 321.175 Fahrzeuge, womit die Münchner ebenfalls vor Audi und Mercedes liegen. Ein Ende dieses Trends ist nicht absehbar: In den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt von BMW, verkauften die Münchner im April erneut deutlich mehr Autos als der Konkurrent aus Stuttgart.
Starkes Standbein im US-Markt
Insgesamt hatten die Münchner in den ersten drei Monaten 382.758 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft, ein Plus von gut 21 Prozent. Besonders kräftig war der Zuwachs in Asien, vor allem in China. Aber auch in den USA ging es in den ersten drei Monaten weiter bergauf.
Im laufenden Jahr will BMW mehr als 1,5 Mio. Fahrzeuge verkaufen und strebt damit wie die meisten großen deutschen Hersteller einen Absatzrekord an. Dass höhere Öl- und Spritpreise und die Atom- und Naturkatastrophe in Japan die Geschäfte der deutschen Hersteller bisher nicht bremsen, hatte bereits die Konkurrenz unter Beweis gestellt: Daimler und Audi verdoppelten ihren Gewinn zum Jahresauftakt in etwa, VW konnte den Überschuss mehr als verdreifachen.
An der Börse kamen die Ergebnisse gut an: Die BWM-Aktie legte nach Vorlage der Zahlen zeitweise über 2 Prozent zu auf 64,73 Euro und gehörte damit zu den größten Gewinnern im Leitindex Dax.
Quelle: ntv.de, dpa/rts