Rote Zahlen nicht ausgeschlossen BayernLB bleibt vorsichtig
25.08.2009, 10:47 UhrDie krisengeschüttelte BayernLB hält auch nach einem Gewinn im ersten Halbjahr rote Zahlen für 2009 weiterhin für möglich. Die Krise scheint noch längst nicht überstanden. Landesbank-Chef Michael Kemmer fährt die Risikoschilde bis weit in den dreistelligen Millionenbereich hoch.

Sitzt vorm Eingang und kann nichts machen: Ein bayerischer Löwe vor der Münchener BayernLB-Zentrale.
(Foto: REUTERS)
"Im zweiten Halbjahr liegt eine schwierige Wegstrecke vor uns", erklärte BayernLB-Chef Michael Kemmer in München. Wegen der anhaltend unsicheren Konjunktur- und Marktlage sei eine seriöse Prognose bis zum Jahresende nicht möglich. "Unverändert kann ein negatives Ergebnis nicht ausgeschlossen werden."
Im ersten Halbjahr fuhr die Bank einen Gewinn von 359 Mio. Euro ein, nach einem Verlust von 722 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Allerdings belastete die im zweiten Quartal kräftig gestiegene Risikovorsorge für Kreditausfälle die Bank.
So brach das Vorsteuerergebnis der BayernLB von 331 Mio. Euro in den ersten drei Monaten auf 20 Mio. Euro im zweiten Quartal ein. Im gesamten ersten Halbjahr schnellte die Risikovorsorge im Jahresvergleich um 525 Mio. auf 704 Mio. Euro in die Höhe.
Vor allem die Töchter in Österreich und Ungarn, die Hypo Group Alpe Adria und die MKB-Bank, bekamen den gestiegenen Vorsorgebedarf durch den Konjunktureinbruch in Osteuropa zu spüren. Für das zweite Quartal hatte sich Kemmer bereits auf einen weiteren deutlichen Anstieg der Risikovorsorge eingestellt.
Bleischwere Alpen-Tochter
Die Hypo Group Alpe Adria hat im ersten Halbjahr 2009 durch eine Verdoppelung ihrer Risikovorsorge vor allem für Leasinggeschäfte in Osteuropa einen herben Verlust eingefahren. Die österreichische Tochter der BayernLB rechnet nach eigenen Angaben auch im Gesamtjahr mit roten Zahlen.
Unter dem Strich wies die Hypo einen Verlust für die ersten sechs Monate 2009 von 162,1 Mio. Euro aus. Ins Gewicht fielen hohe Rückstellungen für faule Kredite in Kroatien, der Ukraine und in Bulgarien. Die Bank hat ihre Risikovorsorge auf 349 Mio. Euro etwas mehr als verdoppelt.
Hilfe aus Wien
Die Hypo Group, über Jahre eine der österreichischen Banken mit der niedrigsten Kapitalausstattung, wies per Ende Juni eine Eigenkapitalquote bezogen auf das Kreditrisiko von 8,1 Prozent aus.
Maßgeblich dazu beigetragen hat die Zufuhr von Partizipationskapital der Republik in Höhe von 900 Mio. Euro. Im Gesamtjahr sei wegen möglicher weiterer Rückstellungen für faule Kredite mit einem Verlust zu rechnen, hieß es in einer Mitteilung.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts