Wirtschaft

Auch Einzelhändler betroffenBlackrock kündigt "waffenfreie" Fonds an

06.04.2018, 07:32 Uhr
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Geliebt und gehasst: Über Schusswaffen in den Händen von Zivilisten tobt derzeit eine Debatte in den USA. (Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock kündigt ethisch unbedenklichere Anlageprodukte an. Die Aktien von Herstellern und Händlern von Waffen sollen aus Fonds fliegen. Das könnte auch Einzelhandelsgrößen treffen.

Anders als früher, scheint in den USA die Diskussion über Waffen nach einem Amoklauf nicht wieder schnell abzuebben. Sechs Wochen nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida hat der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock neue Investmentfonds unter Ausschluss von Herstellern und Händlern von zivilen Schusswaffen angekündigt. Damit reagiere man auf die Wünsche seiner Kunden, teilte Blackrock in New York mit.

Neben einer Reihe neuer Anlageprodukte sollen künftig auch einige bestehende Investmentfonds Waffenhersteller und -händler ausschließen. Dadurch könnten US-Einzelhandelsgrößen wie Walmart oder Dick's Sporting Goods aus einigen Portfolios fliegen. Bislang hatte Blackrock mit solchen Investments keine Probleme, die New Yorker Firma ist einer der größten Aktionäre führender Waffenschmieden wie Sturm Ruger oder der Smith-&-Wesson-Mutter American Outdoor Brands.

Zwar gibt es schon Vermögensverwalter, die zumindest Beschränkungen mit Blick auf Aktien von Waffenherstellern anbieten. Blackrocks Pläne sorgen aber allein schon wegen der schieren Größe des Unternehmens für Aufsehen: Der Konzern verwaltet Anlagen im Volumen von sechs Billionen Dollar. Sollten die neuen Produkte stark nachgefragt werden, könnte das dazu führen, dass die Nachfrage nach Aktien von Waffenherstellern sinkt.

Mit zuletzt rund 6,3 Billionen Dollar an Anlegergeldern ist Blackrock der größte Vermögensverwalter der Welt. Das Massaker, bei dem im Februar 17 Menschen an einer High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida erschossen wurden, hat die Diskussion um strengere Waffengesetze in den Vereinigten Staaten wieder kräftig angeheizt. Dadurch steigt auch der Druck auf die Finanzbranche, Investitionen in die Waffenindustrie zu überdenken.

Quelle: kst/rts/dpa

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