Wirtschaft

Nach starkem Quartal Börse schnallt Gürtel enger

Kräftig klingelnde Kassen bescheren der Deutschen Börse im ersten Quartal den besten Jahresstart seit 2008. Der Börsenbetreiber ruht sich jedoch nicht auf seinem Erfolg aus. Schneller als ursprünglich anvisiert sollen die Kosten sinken.

23124388.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Im harten Wettbewerb der internationalen Handelsplätze will die Deutsche Börse mit immer strikteren Sparmaßnahmen bestehen. Ab 2013 sollten die Kosten jedes Jahr um 150 Mio. Euro sinken, hatte sich der Konzern bislang vorgenommen - dieses Ziel werde nun schon 2012 erreicht, kündigte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bei Vorlage der Quartalszahlen an. Der Konzern, der sich um eine Fusion mit der New Yorker Nyse Euronext bemüht, will in diesem Jahr 890 Mio. Euro für das operative Geschäft ausgeben - bislang hatte die Deutsche Börse mit 35 Mio. mehr gerechnet.

Dabei macht sich der Übernahmepoker um die Wall Street auch in der Quartalsbilanz des Dax-Konzerns bemerkbar: 10,2 Mio. Euro kostete der geplante Zusammenschluss die Deutsche Börse bislang. Mitte Februar hatte sich der Dax-Konzern mit dem Betreiber der Wall Street auf eine Fusion geeinigt. Die Deutsche Börse bietet 10,5 Mrd. Dollar für die Nyse und hat dabei die Rückendeckung von deren Management - allerdings wollen die US-Rivalen Nasdaq OMX und ICE den Zusammenschluss verhindern. Sie bieten 11,2 Mrd. Dollar.

Die Nyse ließ die Rivalen zwar abblitzen, doch diese lassen sich nicht so leicht von ihrem Plan abbringen. Mit Spannung wurde daher erwartet, wie Nyse-Chef Duncan Niederauer seine Aktionäre auf der Hauptversammlung am Nachmittag deutscher Zeit vom Gebot der Deutschen überzeugen will. Über die Offerte soll auf dieser Versammlung aber noch nicht abgestimmt werden - das steht erst am 7. Juli auf der Tagesordnung.

Schuldenkrise und Japan-Beben treiben Handel

Im ersten Quartal lief das Geschäft bei der Deutschen Börse unerwartet gut. In Reaktion auf die Schuldenkrise in Europa, die Unruhen im Nahen Osten und die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan hatten viele Investoren mehr gehandelt, was bei der Deutschen Börse die Kassen klingeln ließ.

Der Börsenbetreiber aus Eschborn nahe Frankfurt setzte im ersten Quartal mit 559 Mio. Euro acht Prozent mehr um als vor einem Jahr. Der Überschuss stieg um 36 Prozent auf 213 Mio. Damit lagen die Ergebnisse über den Schätzungen der Analysten.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen