Wirtschaft

Anwälte reiben sich die Hände Börsen-Fusion zieht sich hin

Ein Mitarbeiter der New Yorker Börse an der Wall Street steht vor dem Gebäude und telefoniert,

Ein Mitarbeiter der New Yorker Börse an der Wall Street steht vor dem Gebäude und telefoniert,

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Zeitplan für die geplante Fusion von Deutscher Börse und Nyse Euronext gerät ins Stocken. "Es ist weiter unser Ziel, den Deal bis Jahresende abzuschließen, aber es liegt nicht allein in unserer Hand", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer.

Die EU-Kommission wird spätestens bis 22. Dezember über den 9 Mrd. Dollar schweren Zusammenschluss entscheiden. Anschließend müssen allerdings noch andere Beteiligte wie das Land Hessen als Börsenaufsicht ihr Votum abgeben - sie wollen jedoch zunächst grünes Licht aus Brüssel abwarten. Ob ihre Entscheidung dann noch 2011 falle, könne die Börse nicht beeinflussen, sagte Pottmeyer.

Für gute Laune dürften die langwierigen Verhandlungen bei den Anwälten sorgen, die beide Börsenbetreiber beraten. Die Deutsche Börse wies in den ersten neun Monaten 2011 "fusionsbedingte Kosten" von 54,5 Mio. Euro aus, alleine im dritten Quartal fielen 25,5 Mio. an. Der Großteil der Gelder sei an Anwaltskanzleien geflossen, sagte Finanzchef Pottmeyer - und machte ihnen Hoffnung auf weitere Einnahmen. "Ich kann nicht ausschließen, dass die Kosten im vierten Quartal auf dem selben Niveau wie im dritten Quartal liegen werden."

Pottmeyer zeigte sich zuversichtlich, dass die Kommission am Ende grünes Licht gibt, obwohl die Wettbewerbshüter dem Konzern Anfang Oktober ihre gesammelten Bedenken auf 130 Seiten zugestellt hatten. Der Konzern habe angesichts der Größe und Komplexität des Geschäfts mit einem solch umfangreichen Schreiben gerechnet, sagte der Finanzchef. "Wir gehen weiter davon aus, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb nicht unzulässig beeinträchtigen würde."

Quelle: ntv.de, jga/rts

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