Lecker Börsengang? Candy Crush will es wissen
26.03.2014, 08:14 Uhr
Das Smartphone-Spiel Candy Crush ist ein Hit. Knapp 100 Millionen Menschen spielen es täglich. Die Firma, die dahinter steht, greift deshalb nach mehr. Ein Börsengang soll 500 Millionen Dollar in die Kassen spülen. Ob das gut geht? Experten sind skeptisch.
Der Entwickler des beliebten Videospiels Candy Crush peilt bei seinem heutigen Börsengang den Verkauf von Aktien im Gesamtwert von 500 Millionen Dollar (363 Millionen Euro) an. Der Aktienpreis für den Börsengang an der New Yorker Wall Street wurde auf 22,50 Dollar festgesetzt, wie die Firma King Digital Entertainment mitteilte.

Candy Crush - eine süße Versuchung: 97 Millionen Menschen vergnügen sich täglich mit dem Spiel.
(Foto: REUTERS)
Der Preis liegt damit "nur" in der Mitte der zuvor genannten Spanne von 21 bis 24 Dollar. Offenbar trauen die Investoren King nicht richtig über den Weg. Zum Vergleich: Der Kurznachrichtendienst Twitter, zum Beispiel, konnte seine Aktien zu höheren als den anvisierten Preisen verkaufen.
Insgesamt wird King 22,2 Millionen Aktien ausgeben. Der Wert des Unternehmens wird mit damit auf 7,1 Milliarden Dollar taxiert. Der Börsengang der Firma für Smartphone- und Tablet-Spiele gilt als Gradmesser für die Aufnahmebereitschaft des Aktienmarktes für Technologieaktien.
Die 2002 gegründete britische Firma hat im vierten Quartal 159 Millionen Dollar Gewinn gemacht. King Digital bietet zwar 180 Spiele in 14 Sprachen an, rund drei Viertel des Umsatzes wirft aber "Candy Crush" ab. Bei dem Spiel, das 500 zunehmend schwierige Levels hat und auf Computern, Tablets und Smartphones benutzt werden kann, müssen Süßigkeiten geordnet und fortgeräumt werden. Laut dem Hersteller haben es derzeit weltweit 97 Millionen Menschen installiert - täglich wird es demnach mehr als eine Milliarde Mal gespielt.
Trotz des Erfolgs der Firma, durch den Verkauf von Extras Geld zu machen, bewerten Experten die weitere Entwicklung des Spieleherstellers skeptisch. Analysten der Firma PrivCo warnten, dass die Abhängigkeit von King Digital von einem einzigen Produkt riskant sei, zumal das Wachstum von Candy Crush bereits im ersten Quartal 2013 seinen Höhepunkt erreicht habe. Auch sei zu erwarten, dass die Spieler nach einigen Monaten dem Spiel den Rücken kehren.
Quelle: ntv.de, ddi/AFP