Seltenen Erden vor Preissprung China plant Öko-Auflagen
07.11.2010, 17:30 UhrMit Mindeststandards und Kontrollen will China künftig eine zu starke Umweltbelastung bei der Produktion Seltener Erden verhindern. Der Begleiteffekt lässt nicht lange auf sich warten: Der größte Produzent des Landes rechnet bereits vor, was das für die Preise Seltener Erden bedeutet.

Ein Arbeiter in der Inneren Mongolei bei der Produktion von Lanthanum, einem wichtigen Bestandteil etwa von Energiesparlampen.
(Foto: REUTERS)
Chinas Industrieministerium erwägt die Einführung von strengeren Umweltschutz-Auflagen für die Produktion von Seltenen Erden. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei eingereicht worden, sagte Regierungsberater Yang Wanxi der Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach müssen Förderer ihre Produktionstechnologien nachrüsten. Zudem gehe es darum, stärker zu kontrollieren, ob die Firmen bei der Herstellung Böden mit Chemikalien verseuchten und die Luft verpesteten. Chinas größter Produzent Baotou Steel Rare-Earth geht davon aus, dass solche Schritte die Exportpreise dieser 17 Metalle weiter erhöhen würden.
In der Volksrepublik werden 97 Prozent der weltweiten Menge an Seltenen Erden gefördert. Die Vorschriften sind dort viel weniger streng als beispielsweise in den USA. China hat zuletzt die Exportquoten für die in der Technologie-Branche unersetzbaren Metalle zurückgeschraubt und dies unter anderem damit begründet, dass die Bestände und die Umwelt geschont werden müssten. Weltweit schlugen Länder wie Konzerne aus Angst vor Versorgungsengpässen Alarm und hielten nach neuen Exporteuren Ausschau.
Seltene Erden werden in kleinen Mengen verwendet und sind gegenwärtig unverzichtbar für die Herstellung von Computern und Computer-Monitoren, DVD-Spielern, leistungsstarken Akkus, Hybrid-Autos, Halbleitern, Rüstungsgütern und Windturbinen. Eine besonders wichtige Rolle spielen sie bei Smartphones wie Apples iPhone oder den BlackBerrys von Research in Motion. Autozulieferer wie Bosch nutzen Seltene Erden bei der Herstellung von Elektromotoren.
Quelle: ntv.de, rts