Wirtschaft

2010 = 4 x schwarz Commerzbank schafft Milliarde

Die Commerzbank schreibt auch im Schlussquartal 2010 doch noch schwarze Zahlen. Damit ist der für das Jahr angepeilte Milliardengewinn erreicht. Noch im November hatte Finanzvorstand Eric Strutz rote Zahlen für das vierte Quartal nicht ausgeschlossen.

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(Foto: REUTERS)

Die Commerzbank hat den für 2010 angepeilten Milliardengewinn offenbar geschafft. "Stand heute habe ich Indikationen dafür, dass das operative Ergebnis der Gruppe auch im vierten Quartal positiv war", teilte Finanzvorstand Eric Strutz vor einer Commerzbank-Investorenveranstaltung in New York mit. "Das heißt, die Commerzbank war in jedem der vier Quartale des Jahres 2010 profitabel". Nach neun Monaten hatte die Bank operativ 1,13 Mrd. Euro Gewinn ausgewiesen, unter dem Strich waren es 1,17 Mrd. Noch im November hatte Strutz rote Zahlen für das vierte Quartal nicht ausgeschlossen.

Finanzvorstand Strutz: "die Commerzbank war in jedem der vier Quartale des Jahres 2010 profitabel."

Finanzvorstand Strutz: "die Commerzbank war in jedem der vier Quartale des Jahres 2010 profitabel."

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Bank hatte gehofft, mit einer Serie guter Quartalsergebnisse ihrem Aktienkurs so auf die Sprünge zu helfen, dass sie rasch eine große Kapitalerhöhung platzieren könnte. Damit will sie einen ersten großen Teil der Stillen Einlage des Bundes zurückzahlen. Bisher zahlt sie darauf nicht einmal Zinsen, weil sie nach dem deutschen Bilanzstandard (HGB) auch 2010 einen Verlust ausweisen dürfte. Doch die Börsianer ließen sich auch am Montag nicht beeindrucken. Die Aktie blieb mit einem Minus von zwei Prozent auf 5,48 Euro der größte Verlierer im Dax. Der Kurs liegt niedriger als der Preis je Aktie, den der Bankenrettungsfonds Soffin bei seinem Einstieg vor zwei Jahren für seinen Anteil von 25 Prozent bezahlt hatte.

Analysten skeptisch

Bis 2012 will Vorstandschef Martin Blessing den Gewinn vor Steuern auf vier Mrd. Euro schrauben. Doch die Commerzbank ächzt unter den bevorstehenden Regulierungen, die das Bankensystem stabiler und weniger riskant machen sollen. Analysten trauen dem Institut deshalb nicht zu, die Planungen zu erreichen. Sie argwöhnen, dass die Ergebnisse nicht nachhaltig sind.

In den ersten neun Monaten war das Geschäft mit dem deutschen Mittelstand der einzige verlässliche Gewinnbringer der Commerzbank gewesen, auch weil im Aufschwung deutlich weniger Kredite ausfielen als befürchtet. Zudem profitiert die Bank stark von der Erholung toxischer Papiere und riskanter Geschäfte, die in der Portfolio Restructuring Unit gebündelt sind. Das Geschäft mit Privatkunden läuft dagegen enttäuschend. In der Gewerbeimmobilien- und Schiffsfinanzierung rechnete die Commerzbank für 2010 mit einem Milliardenverlust.

Quelle: ntv.de, rts

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