Wirtschaft

Großaufträge bleiben aus Dämpfer für deutsche Industrie

Die Industrie in Deutschland muss im Mai überraschend erstmals in diesem Jahr einen Nachfragerückgang hinnehmen. Grund zur Sorge soll es nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums aber nicht geben, schließlich sei die Nachfrage weiter hoch.

Die Order-Bücher könnten ruhig voller sein.

Die Order-Bücher könnten ruhig voller sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Industrie hat im Mai erstmals in diesem Jahr weniger Aufträge erhalten. Die Bestellungen schrumpften im Vergleich zum Vormonat überraschend um 0,5 Prozent, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Das ist der erste Rückgang seit Dezember 2009. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Im April waren revidiert 3,2 (vorher: 2,8) Prozent mehr Aufträge eingegangen.

Das Ministerium sieht trotz des Rückschlags keinen Grund zur Sorge. Die Nachfrage nach deutschen Industriegütern bleibe "weiter kräftig aufwärts gerichtet": Im weniger schwankenden Zweimonatsvergleich (April/Mai gegenüber Februar/März) hätten die Bestellungen um 5,6 Prozent zugenommen. "Die Industrieproduktion wird vor diesem Hintergrund auf Erholungskurs bleiben", hieß es.

Konsumgüternachfrage steigt kräftig

Die Industrie ist derzeit die treibende Kraft der Wirtschaft auf ihrem Weg aus der Krise. Im Mai machte den Firmen aber die vergleichsweise wenigen Großaufträge zu schaffen. Das bekamen besonders die Hersteller von Vorleistungsgütern zu spüren. Eine deutlich geringere Nachfrage im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung drückte dort den Auftragseingang um 2,3 Prozent. Besser liefen dagegen die Geschäfte bei den Produzenten von Maschinen und anderen Investitionsgütern, die 0,4 Prozent mehr Aufträge erhielten, trotz eines Dämpfers bei den Autoherstellern. Die Konsumgüterproduzenten sammelten sogar 3,6 Prozent mehr Bestellungen ein.

Der Auftragseingang aus dem Ausland sank um 0,3 Prozent, vor allem aus den Euro-Ländern kamen spürbar weniger Bestellungen. Die Inlandsnachfrage ging um 0,6 Prozent zurück. Ihren Vorjahresstand überschritten die Aufträge um 24,8 Prozent. Allerdings hatte es vor einem Jahr wegen der Finanzkrise und der darauf folgenden Rezession den schärfsten Einbruch der Nachkriegszeit gegeben.

Quelle: ntv.de, rts

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