Wirtschaft

Mega-Fusion im Mittelpunkt Dax unentschlossen

Lust auf Höhe

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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Mit kaum veränderter Tendenz am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler für den Handelsstart. Die jüngsten Fusionsgespräche unter den Börsenbetreibern dürften die M&A-Fantasien auch in anderen Sektoren wecken. Während in den vergangenen Monaten große Übernahmen überwiegend jenseits des Atlantiks stattgefunden haben, schwappt die Übernahmewelle mit der angestrebten Fusion der Deutschen Börse mit der NYSE-Euronext nach Deutschland. Gegen 8.20 Uhr wird der Dax mit 7.320 Punkten indiziert nach einem Schluss von 7.320,90 Punkten am Mittwoch. Technische Analysten sehen den DAX um 7.280 Zähler gut unterstützt.

Die Agenda der makroökonomischen Kennziffern ist dünn bestückt. Am Mittag wird allerdings die Bank of England über ihre Geldpolitik entscheiden. Angesichts zuletzt widersprüchlicher konjunktureller Signale aus der Wirtschaft des Vereinigten Königreichs gehen Beobachter jedoch davon aus, dass die Währungshüter zunächst einmal die Füße still halten werden. Damit würde der Leitzins weiter bei 0,5 Prozent liegen und das Kaufprogramm für Wertpapiere unverändert auf 200 Mrd. GBP lauten. Aus den USA sind für den Nachmittag die Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung avisiert. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf ein Minus von 4.000 binnen Wochenfrist.

Partylaune bei den internationalen Börsenbetreibern haben die bestätigten Fusionsgespräche zwischen Deutsche Börse und NYSE Euronext ausgelöst. Im Zuge einer Fusion rechnen die Analysten von Keefe Bruyette & Woods bei der Deutsche Börse mit einer gewinnsteigernden Wirkung von 9% im Jahr 2011 bzw sieben Prozent im Jahr 2012 - basierend auf den angekündigten Kostensynergien von 300 Mio. Euro - was die Analysten angesichts der jüngsten Kosteneinsparungen bei den beiden Börsen für eine recht aggressive Schätzung halten. Möglicherweise ergäben sich auch Umsatzsynergien, aber hier sind die Analysten noch vorsichtig. In den USA waren NYSE Euronext um 14 Prozent nach oben gesprungen, vorbörslich wird die Aktie der Deutschen Börse rund acht Prozent fester gesehen.

Als "wie erwartet etwas schlechter" werden die Gewinnziffern von HeidelCement im Handel kommentiert. Das operative Ergebnis habe mit rund 383 Mio. Euro deutlich unter der Erwartung von 423 Mio. Euro gelegen. Allerdings hatten Händler die Begründung des Unternehmens mit einem "sehr frühen Wintereinbruch" bereits erwartet. Der Umsatz decke sich hingegen fast mit der Prognose, so dass der Markt den Gewinneinbruch als Einmalereignis werten dürfte.

Nachrichten gab es am Morgen auch von Dialog Semiconductor aus dem TecDax. "Die Zahlen für das vierte Quartal sind in Ordnung, der Zukauf war allgemein zwar erwartet worden, der Zeitpunkt kommt aber etwas überraschend", sagt ein Händler mit Blick auf die Nachrichten zum Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor. Unter dem Strich sei die Aktie nach der brillanten Rally des Vorjahrs aber reif für eine Korrektur, weder die Zahlen noch die am Morgen ebenfalls angekündigte Akquisition seien gut oder überraschend genug, um dies zu verhindern. Im vorbörslichen Geschäft werden Dialog Semiconductor dann auch 2,0 Prozent leichter gestellt.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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