Aufschwung am US-Automarkt Delphi bereitet Börsengang vor
26.05.2011, 07:26 UhrDer zwischenzeitlich insolvente Autozulieferer Delphi bereitet seine Rückkehr an die Börse vor. Die ehemalige General-Motors-Tochter will in einem ersten Schritt 100 Millionen Dollar einsammeln. Die Summe ist allerdings nicht endgültig - und ein Termin für den Börsengang steht auch noch nicht fest.
Zwei Jahre nach dem Ende der Insolvenz wagt der US-Autozulieferer Delphi den Schritt an die Börse. Die frühere General-Motors-Tochter reichte entsprechende Unterlagen bei den Aufsichtsbehörden ein. Mit den Vorgängen vertraute Personen sagten, der Schritt könne einen Umfang zwischen einer und eineinhalb Mrd. Dollar haben. In dem Antrag war von 100 Mio. Dollar die Rede. Dieser Betrag ist bei vielen Börsengängen als offiziell genannte Summe üblich, steigt später aber oft an.
Mit dem Geld will Delphi nach eigenem Bekunden unter anderem seinen Betrieb finanzieren und Schulden zurückzahlen. Der Börsengang soll dem Vernehmen nach im dritten Quartal stattfinden. Insgesamt könnte der Konkurrent von Bosch und Continental mit mehr als zehn Mrd. Dollar bewertet werden.
Delphi wurde 1999 von GM abgespalten und musste 2005 Gläubigerschutz anmelden. Nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens Ende 2009 übernahm eine Gruppe von Finanzinvestoren um Silver Point Capital und Elliott Management das umgebaute Unternehmen. Im März stieß GM seine letzten Anteile an Delphi ab.
Für die verbliebenen Delphi-Eigner dürfte der Börsengang nun ein großer Zahltag werden. Der Zulieferer hat seine Kosten gedrückt, die Produktpalette verschlankt und sich deutlich unabhängiger vom einstigen Großkunden GM gemacht. Der Aufschwung auf dem lange Zeit gebeutelten US-Automarkt verhalf Delphi im vergangenen Jahr zu einem operativen Gewinn von 1,36 Mrd. Dollar bei Umsätzen von 13,8 Mrd. Dollar. Branchenkenner trauen dem Unternehmen zu, 2012 beim Ergebnis die Zwei-Milliarden-Dollar-Grenze zu knacken.
Quelle: ntv.de, rts/dpa