Wirtschaft

Kein Käufer für Vermögensverwalter Deutsche Bank begräbt Pläne

Die Verkaufspläne für die Vermögensverwaltung stammen noch aus der Ära Josef Ackermann.

Die Verkaufspläne für die Vermögensverwaltung stammen noch aus der Ära Josef Ackermann.

(Foto: REUTERS)

Der Verkauf der Vermögensverwaltung der Deutschen Bank ist geplatzt. Deutschlands Branchenprimus und das US-Finanzunternehmen Guggenheim Partners haben die exklusiven Verhandlungen über den möglichen Verkauf des globalen Vermögensverwaltungsgeschäfts für alternative Anlagen beendet.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,98

Die Deutsche Bank hat die Pläne zum Verkauf ihrer Vermögensverwaltung vorerst ad acta gelegt. Auch mit dem letzten verbliebenen Kaufinteressenten für einen Teil des Asset Managements gab es keine Einigung. Die Bank habe die Verhandlungen mit Guggenheim Partners über den Immobilien- und Infrastrukturfonds-Anbieter RREEF beendet, teilte das Frankfurter Geldhaus mit. "Beide Parteien haben kein Einvernehmen über die Konditionen für den Verkauf des Geschäfts erzielt und sind übereingekommen, die exklusiven Verhandlungen einzustellen", hieß es. Damit sei die strategische Überprüfung des Geschäftsbereichs Asset Management beendet.

Wie es mit der Sparte weitergehen soll, will die Bank im September verkünden, wenn die neuen Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen ihre langfristige Strategie für die Gesamtbank bekanntgeben. Die beiden neuen Chefs hatten sich zum Amtsantritt zum Universalbankmodell und zur Vermögensverwaltung bekannt, die als neuer Geschäftsbereich Asset & Wealth Management gleichwertig neben der Investmentbank, dem globalen Zahlungsverkehr und dem Privatkundengeschäft stehen soll. "In der Vermögensverwaltung gibt es viele Chancen, aber auch noch viel Arbeit", hatte Jain gesagt.

Restposten der Ära Ackermann

Die Verkaufspläne für die Vermögensverwaltung stammen noch aus der Ära Josef Ackermann. Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef hatte den Verkauf der ertragsschwachen Vermögensverwaltung vor seinem Abschied unter Dach und Fach bringen wollen. Ausgenommen von den Plänen war das Geschäft der Fondsgesellschaft DWS in Deutschland, Europa und Asien.

Doch noch zu Ackermanns Amtszeit scheiterte der Verkauf der Vermögensverwaltung für Versicherungen (Deutsche Insurance Asset Management) und andere institutionelle Kunden (DB Advisors) an die New Yorker Investmentgesellschaft Guggenheim, die sich fortan nur noch für RREEF interessierte. RREEF macht mit einem verwalteten Vermögen von 47 Mrd. Euro gerade einmal gut ein Zehntel der im vergangenen November zur Disposition gestellten Geschäfte aus.

Mit den Quartalszahlen Ende April hatte die Bank eingeräumt, dass die Verkaufspläne bei den Kunden für Unruhe sorgten. Der Vorsteuergewinn der Sparte brach von Januar bis März um rund 60 Prozent auf 54 Mio. Euro ein. Unter dem Strich waren im ersten Vierteljahr 10 Mrd. Euro an Kundengeldern abgeflossen - dahinter stehe der Verlust eines einzigen Großkunden in Europa, erläuterte ein Sprecher der Bank.

Insgesamt verwaltete die Deutsche Bank zuletzt in der Sparte 542 Mrd. Euro, rund 130 Mrd. davon entfallen auf die DWS-Publikumsfonds, die die Deutsche Bank von vorneherein behalten wollte.

Quelle: ntv.de, jga/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen