Paketstau in Moskau Deutsche Post bietet Hilfe an
09.04.2013, 21:58 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Begeisterung russischer Kunden für den Online-Versandhandel aus Deutschland bringt Russlands Zollbeamte an ihre Grenzen: In Moskauer Paketlagern sollen sich einem Zeitungsbericht zufolge tonnenweise unbearbeitete Pakete stapeln. Die Post könnte Abhilfe schaffen.
Ein Berg von mindestens 500 Tonnen nicht zugestellter Pakete türmt sich in Moskau - und soll jetzt angeblich bereits zu einer Beschwerde der Deutschen Post bei russischen Behörden geführt haben.
Immer mehr Russen würden im Internet Waren in Deutschland bestellen, aber Zoll und Post in Moskau könnten die Menge nicht mehr bewältigen, berichtete die Tageszeitung "Kommersant". Grund sei massiver Personalabbau seit 2010. Die Deutsche Post habe nun wegen der langen Zustellungszeiten Verbesserungen angemahnt, hieß es.
Flaschenhals Moskau
Ohne mehr Personal sei der zunehmende Strom der Sendungen aus dem Ausland jedoch nicht zu bewältigen, teilte die russische Staatspost mit. Die Kapazitätsprobleme in Moskau seien bekannt, teilte die Deutsche Post auf Anfrage mit. Eine offizielle Beschwerde habe es jedoch nicht gegeben, betonte eine Sprecherin bei n-tv. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit anderen Postgesellschaften." Die Probleme in Moskau seien im Rahmen dieses regelmäßigen Austauschs angesprochen worden. "Das sind ganz normale Gespräche."
Betroffen seien übrigens nicht nur Sendungen aus Deutschland. Die Engpässe bei der Bearbeitung in Moskau träfen alle Sendungen aus dem Ausland. Um die Laufzeiten von Sendungen beim Transit in das russische Zustellsystem zu beschleunigen, habe die Deutsche Post jedoch ihren Kollegen in Russland Unterstützung bei Knowhow und Technik angeboten. Doch hier sei man auf Widerstände gestoßen. "Was fehlt, ist die Dialogbereitschaft."
Expressversand im Vorteil
Beschwerden russischer Kunden liegen der Deutschen Post nicht vor. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die Kapazitätsengpass in Moskau relativ einfach umgehen lässt. Empfänger, die nicht auf ihr Paket warten wollen, können bei der Bestellung im Internet auf den DHL-Expressversand ausweichen. Dann bleibt das Paket bis zur Zustellung im weltweiten Logistiknetz des Deutsche-Post-Konzerns. In der Regel ist diese Option allerdings mit Mehrkosten verbunden.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa