Wirtschaft

Rezession abgewendet Deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal

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Treiber waren unter anderem wachsende Bauinvestitionen.

Treiber waren unter anderem wachsende Bauinvestitionen.

(Foto: dpa)

Vor einem anhaltenden Aufschwung steht die heimische Wirtschaft zwar noch nicht. Doch die befürchtete Rezession bleibt aus. Von Januar bis März sinkt das Bruttoinlandsprodukt nicht, sondern legt leicht zu.

Die deutsche Wirtschaft ist an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Januar bis März um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet, das IFO-Institut mit einem erneuten Rückgang. Im vierten Quartal 2023 war Europas größte Volkswirtschaft noch um revidiert 0,5 (bisher: minus 0,3) Prozent geschrumpft. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.

Den Statistikern zufolge wurde das Wachstum zu Jahresbeginn von Anstiegen der Bauinvestitionen und der Exporte getragen. "Die privaten Konsumausgaben gingen dagegen zurück", hieß es. Die Hoffnung auf einen Konsumaufschwung in Deutschland erhielt zuletzt durch überraschend positive Nachrichten aus dem Einzelhandel neue Nahrung: Deren Umsatz stieg im März mit real 1,8 Prozent zum Vormonat so stark wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr.

"Die Bauwirtschaft hebt die Wirtschaft klarer über den Strich", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. "Der Antriebseffekt der milden Witterung ist damit aber verfrühstückt. Den grundsätzlichen Blick auf die Wirtschaft ändert der über den Erwartungen liegende Zuwachs nicht. Wichtige Stimmungsindikatoren befinden sich noch immer auf niedrigem Niveau. Strukturprobleme bestehen weiter, Impulse kommen vor allem von der Weltwirtschaft. Der Wachstumshebel klemmt noch, statt Aufschwung ist nur Schmalspurwachstum in Sicht."

Das Schlimmste könnte überstanden sein

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Auch die Bundesbank sieht die heimische Wirtschaft noch nicht vor einem anhaltenden Aufschwung. "Die Konjunktur in Deutschland hat sich etwas aufgehellt, eine durchgreifende Belebung ist aber noch nicht gesichert", heißt es im aktuellen Monatsbericht. So dämpften die gestiegenen Finanzierungskosten und die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit die Investitionstätigkeit der Unternehmen. Die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" aus dem In- und Ausland sei nach wie vor schwach. Auch im Wohnungsbau sei der Negativtrend in der Nachfrage noch nicht gebrochen.

Die Bundesregierung hat zwar ihre Prognose für das Wachstum von Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr angehoben - allerdings nur minimal von 0,2 auf 0,3 Prozent. Nach Einschätzung von Volkswirten könnte Europas größte Volkswirtschaft das Schlimmste aber inzwischen überstanden haben. Im Gesamtjahr 2023 war Deutschland mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes, der nach neuesten Berechnungen preisbereinigt minus 0,2 Prozent betrug, in eine leichte Rezession gerutscht.

Quelle: ntv.de, chl/rts/dpa

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