Wirtschaft

Auch USA blühen auf Deutscher Automarkt erwacht

Die Branche ist zufrieden.

Die Branche ist zufrieden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Deutsche Autoabsatz legt trotz der anhaltenden Benzinpreisdebatte im März kräftig zu. Allerdings halten sich private Käufer zurück, besonders Autovermieter und Konzerne stocken die Fuhrparks auf. Auch in den USA werden Absatzrekorde gemeldet.

Frühlingserwachen auf dem deutschen Automarkt, Absatzrekorde in den USA: Im März wurden zwischen Nordsee und Alpen nach Angaben des Flensburger Kraftfahrtbundesamts rund 339.000 Pkw neu zugelassen, 3,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Für die Belebung der bis zuletzt stagnierenden Verkaufszahlen sorgten vor allem Autovermieter und Firmenwagen-Einkäufer, private Autokäufer hielten sich mit der Anschaffung neuer Autos noch zurück. In den USA kletterte die Stimmung der Verbraucher trotz steigender Benzinpreise auf den höchsten Stand seit einem Jahr und sorgte bei Chrysler, Ford und VW für rekordverdächtige Verkaufszahlen.     

"Der deutsche Automarkt ist in robuster Verfassung", zog der Branchenverband VDA Bilanz unter den Frühlingsmonat März, der den deutschen Autobauern auch steigende Auftragseingänge aus dem Ausland einbrachte. Die hohen Kraftstoffpreise an den Tankstellen erwiesen sich jedoch als "Bremsklotz" und dämpften hierzulande die Konsumfreude, schränkte der Verband ein. Ungeachtet der gestiegenen Spritkosten wurden im März von den Autobauern in Deutschland jedoch sowohl mehr Kleinwagen als auch vermehrt Geländewagen ausgeliefert, die in der Regel einen höheren Treibstoffverbrauch als stromlinienförmigere Limousinen aufweisen. Hybrid- und Elektroautos fristeten mit gut 4000 Neuzulassungen weiterhin ein Nischendasein.  

VW baute als Europas größter Autobauer seine Marktführerschaft in Deutschland weiter aus: Jeder fünfte im März neu zugelassene Pkw war ein Volkswagen. Auch Daimler trumpfte im Heimatmarkt mit höheren Zulassungszahlen auf, weltweit lieferten die Stuttgarter im März knapp zehn Prozent mehr Pkw aus. Gefragt waren bei den Mercedes-Käufern rund um den Globus sowohl geländegängige Wagen als auch die luxuriöse S-Klasse. Vom Kleinstwagen Smart rollten hingegen trotz der in Europa und den USA anziehenden Treibstoffpreise weniger Neu-Fahrzeuge als vor Jahresfrist auf die Straßen.      

Dieselmotoren weiter gefragt

Nachdem die deutschen Autohändler im Januar und Februar meist vergeblich auf Kundschaft gewartet hatten, fällt die Flensburger Zulassungsstatistik im Zuge der jüngsten Belebung nach den ersten drei Monaten dieses Jahres positiv aus. Im ersten Quartal kamen knapp 774.000 Neuwagen auf die Straßen, 1,4 Prozent mehr als Vorjahreszeitraum. Verbrauchsärmere Dieselantriebe erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit - trotz der höheren Anschaffungskosten: Knapp die Hälfte aller Neuwagen hat einen Dieselmotor an Bord, etwas mehr als in erstem Quartal 2011. Auf Privatkunden entfielen zuletzt gut 38 Prozent der Zulassungen, der überwiegende Teil waren gewerbliche Fahrzeuganmeldungen. Auch die Speditionen deckten sich mich neuen Fahrzeugen ein und ließen in Flensburg deutlich mehr Zugmaschinen und Omnibusse als im März vergangenen Jahres zu.          

Neben den Neuwagen aus dem Hause VW und Mercedes-Benz verkauften sich im März auch die Modelle der Marken BMW, Porsche, Hyundai und Chevrolet in Deutschland besser als vor einem Jahr. Als Ladenhüter erwiesen sich hingegen die Karossen von Opel: Der Marktanteil der Rüsselsheimer Traditionsmarke schmolz auf sieben Prozent zusammen und lag damit im März unter dem von Ford sowie des Oberklasseherstellers Audi.     

Jubel in den USA

In den USA brachen sowohl Ford als auch die Fiat -Tochter Chrysler über die jüngsten Verkaufszahlen in Jubel aus. Ford lieferte als zweitgrößter US-Hersteller auf dem Heimatmarkt im zurückliegenden Monat fünf Prozent mehr Autos aus - der beste März seit fünf Jahren. Beliebt waren bei den amerikanischen Autokäufern sowohl das Kompaktmodell Focus als auch Pickup-Trucks. Auf ein Jahr hochgerechnet werde die Branche rund 15 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den USA verkaufen, kalkulierte der Detroiter Konzern. Vor einem Jahr hatte sich die Hochrechnung auf 13,1 Millionen Fahrzeuge belaufen.    

In Champagnerlaune waren auch die Händler des kleineren Ford-Rivalen Chrysler. Von deren Höfen rollten im März ein Drittel mehr Neuwagen, der beste Verkaufsmonat seit dem Jahr 2008. Noch einen Tick besser schnitt VW auf dem US-Automarkt ab: Im März setzten die Wolfsburger ihre Aufholjagd auf dem weltweit zweitgrößten Absatzmarkt fort und übergaben knapp 35 Prozent mehr Autos an die Kunden als im Vorjahresmonat. Der größere Wettbewerber Toyota kam in den USA auf 15 Prozent mehr Neuwagen.      

Audi konnte den Absatz den fünfzehnten Monat in Folge steigern - im März übergab die VW-Tochter 18 Prozent mehr Fahrzeuge an die Kunden und ließ damit die Konkurrenz aus München und Stuttgart hinter sich. BMW schaffte im März ein Absatzplus von 13 Prozent und verbuchte damit das beste erste Quartal seit 2007. "Wir sind für die kommenden Monate sehr zuversichtlich", sagte BMW-Nordamerikachef Ludwig Willisch und verwies auf die anstehende Einführung neuer Modelle. Mercedes hinkte mit einem Plus von 7,7 Prozent hinterher. Als einziger deutscher Hersteller musste Porsche einen Absatzrückgang hinnehmen. Die Stuttgarter verkauften im März fünf Prozent weniger Sportwagen. Sie machten hierfür den Modellwechsel beim 911er verantwortlich, der erst seit Februar in den USA erhältlich ist.

Quelle: ntv.de, rts

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