Wirtschaft

Wachstumsmotor schnurrt Deutschland bleibt dran

Die deutsche Wirtschaft wächst, aber die Unsicherheit bleibt. Für 2011 prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ein Wachstum von 1,7 Prozent. Treibende Kraft bleibt die Auslandsnachfrage.

Die Wirtschaftserholung wird getragen vom Export und den Investitionen aus den Konjunkturprogrammen.

Die Wirtschaftserholung wird getragen vom Export und den Investitionen aus den Konjunkturprogrammen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft bleibt nach einer Prognose des DIW auch nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme klar auf Wachstumskurs. Die Wirtschaftsleistung wird nach der jüngsten Prognose 2011 um 1,7 Prozent zulegen. Der Wert liegt nur geringfügig unter den bisher prognostizierten 1,9 Prozent.  Das Wirtschaftswachstum gebe genug Spielraum, um die Staatsfinanzen auf einen tragfähigen Kurs zu bringen, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann.

Für dieses Jahr erwartet das Berliner Forschungsinstitut wie die Bundesbank ein Plus von 1,9 Prozent. Das ist etwas mehr als bisher erwartet wurde. Im April war man noch von 1,7 Prozent ausgegangen.

"Die Wirtschaft kommt langsam wieder in Schwung, aber die treibende Kraft ist wieder einmal die Auslandsnachfrage", sagte Zimmermann. Die Inlandsnachfrage sei schwach, da die Menschen wegen der Schuldenkrise verunsichert seien. DIW-Konjunkturchef Christian Dreger ergänzte, der Sparkurs dämpfe zwar den privaten Verbrauch. Es müsse aber jede Gelegenheit genutzt werden, um den Staatshaushalt zu konsolidieren. Das Sparpaket gehe nicht weit genug, um die Schulden wieder in den Griff zu bekommen. "Auch um Steuererhöhungen werden wir nicht herum kommen", meinte Dreger.

Verpasste Chancen

"Die Finanzkrise ist noch lange nicht verdaut und die internationale Politik kommt mit der Finanzmarktregulierung nicht in die Gänge", kritisierte Zimmermann. Die Gipfeltreffen in Kanada der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20 und G8) seien eine weitere verpasste Gelegenheit gewesen, die Märkte stärker in die Verantwortung zu nehmen, kritisierte Zimmermann.

Nach dem harten Winterhalbjahr fällt das Wachstum im Frühjahr nach Einschätzung des DIW kräftig aus, da vor allem am Bau erheblicher Nachholbedarf besteht. "Wir gehen für das zweite Quartal von einem saisonbereinigten Produktionswachstum von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal aus", teilte das DIW mit. Nach dem Abklingen der wetterbedingten Effekte werde die Inlandsnachfrage aber zu schwach sein, um in der zweiten Jahreshälfte für hohes Wachstum zu sorgen. Erst im kommenden Jahr werde die Binnennachfrage dank gestiegener Kaufkraft der Haushalte und anziehender Investitionen einen spürbaren Teil zum Wachstum beitragen, prognostiziert das DIW.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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