Wirtschaft

Drohende Rezession Deutschland ist Schlusslicht - und bremst das Wachstum in der EU

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Richtig rund läuft es gerade nicht in Deutschland.

Richtig rund läuft es gerade nicht in Deutschland.

(Foto: Patrick Pleul/dpa)

Die Aussichten sind trübe und die EU-Kommission blickt skeptisch auf die Wirtschaft im Euroraum. Besonders Deutschland wird dabei zum Problemfall. Die von einer Rezession bedrohte Wirtschaft dürfte hier nur um mickrige 0,3 Prozent wachsen - so langsam wie in keinem anderen Euro-Land.

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumserwartungen für 2024 deutlich gesenkt. Nach der nun vorgestellten Winter-Wirtschaftsprognose rechnet Brüssel in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,8 Prozent im Euroraum und 0,9 Prozent in der EU. Das sind jeweils 0,4 Prozentpunkte weniger als vor drei Monaten vorhergesagt.

Skeptischer blickt die Brüsseler Behörde auch auf die von einer Rezession bedrohte deutsche Wirtschaft: Sie dürfte demnach 2024 nur um magere 0,3 Prozent wachsen und damit so langsam wie in keinem anderen Euro-Land. Im Herbst hatte die EU-Kommission noch ein Plus von 0,8 Prozent veranschlagt. Deutschland bremst damit als größte Volkswirtschaft in der EU das Wachstum. 2025 soll Deutschland dann mit 1,2 Prozent deutlich stärker zulegen.

"Die europäische Wirtschaft hat ein äußerst schwieriges Jahr hinter sich", sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Der erwartete Aufschwung sei vor allem im ersten Quartal 2024 deshalb kleiner als noch im Herbst angenommen. Die geringe Kaufkraft der Haushalte, die strikte Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und eine sinkende Exportnachfrage drücken demnach das Wachstum.

Die Erwartungen hängen den Brüsseler Angaben zufolge auch vom Risiko einer Ausweitung des Nahost-Konfliktes und vom Ausgang mehrerer Wahlen wie etwa der Europawahl Anfang Juni und der US-Präsidentschaftswahl im November ab. "Geopolitische Spannungen, ein immer instabileres Klima und eine Reihe wichtiger Wahlen weltweit erhöhen die Unsicherheit der Aussichten", erklärte Gentiloni.

Inflationsrate soll weiter sinken

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Für Verbraucher hat die EU-Kommission vorerst gute Nachrichten. Sie rechnet 2024 mit einer Inflationsrate von durchschnittlich 2,7 Prozent im Euroraum, das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als zuletzt angenommen. Die EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent Teuerung würde damit jedoch erneut deutlich verfehlt.

Wirtschaftskommissar Gentiloni rechnet damit, dass der Rückgang der Inflation die Wirtschaft stabilisiert und verweist auf "steigende Reallöhne und einen bemerkenswert starken Arbeitsmarkt" in der EU. Für 2025 rechnet die Kommission unverändert mit einem Wachstum von 1,5 Prozent im Euroraum und 1,7 Prozent in der EU.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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