Wirtschaft

Niedrigster Stand seit 2021 Die Inflation sinkt, Lebensmittel bleiben teuer

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Preise für Nahrungsmittel steigen weiterhin überdurchschnittlich stark.

Die Preise für Nahrungsmittel steigen weiterhin überdurchschnittlich stark.

(Foto: dpa)

Sprit, Heizöl und Erdgas werden billiger, was sich auch auf die Inflationsrate auswirkt. Diese ist so niedrig wie zuletzt im Sommer vor zwei Jahren. Trotzdem geben Ökonomen noch keine Entwarnung.

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Oktober auf den niedrigsten Stand seit August 2021 gesunken. Die Verbraucherpreise lagen um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. "Die Inflationsrate bleibt im mittel- und im längerfristigen Vergleich dennoch hoch", sagte Behördenchefin Ruth Brand. Im September waren die Verbraucherpreise innerhalb eines Jahres noch um 4,5 Prozent gestiegen. Zu Jahresbeginn stand sogar eine 8 vor dem Komma.

"Aktuell lässt der Preisauftrieb auf der Verbraucherebene etwas nach", erklärte Brand. Gerade bei Nahrungsmitteln und Energie seien die Preise aber zuvor "über den längeren Kriegs- und Krisenzeitraum" so stark gestiegen, dass dies für die Verbraucher weiterhin spürbar sei. Im Vergleich zum Vormonat September blieb das Preisniveau den Angaben zufolge unverändert. Besonders Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (13,4 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (10,9 Prozent), Obst (9,6 Prozent) sowie Fisch (8,6 Prozent) verteuerten sich stark.

Auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane will noch keine Entwarnung geben. Mit dem schnellen Rückgang der Inflationsrate dürfte es aus Sicht des Iren vorerst vorbei sein. Es sei noch ein langer Weg zum Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent. Laut Lane sind zwar einige Fortschritte beim Absenken des Preisdrucks zu erkennen, aber das reiche noch nicht aus.

Das Ziel von zwei Prozent Inflation erst in 2025

Die Inflationsraten würden sich voraussichtlich im Jahr 2024 im "hohen Zweier- oder niedrigen Dreier-Bereich" bewegen, sagte Lane auf einer Konferenz in Riga. Erst 2025 werde die Teuerungsrate wohl auf das Ziel von zwei Prozent absinken. Diese gilt der EZB als ideal für die Konjunkturentwicklung.

Im Oktober erreichte die Teuerungsrate in Deutschland nun den niedrigsten Stand seit August 2021. Vor allem um 3,2 Prozent gesunkene Energiepreise, die im vergangenen Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges stark gestiegen waren, dämpften nun die Inflation im Oktober. Deutlich günstiger für Verbraucher als ein Jahr zuvor waren leichtes Heizöl (minus 28,2 Prozent) und Erdgas (minus 13,0 Prozent). Kraftstoffe kosteten 7,7 Prozent weniger als im Oktober 2022. Strom war mit plus 4,7 Prozent dagegen weiterhin merklich teurer.

Lebensmittel bleiben Preistreiber

Mehr zum Thema

Nahrungsmittel verteuerten sich erneut überdurchschnittlich um 6,1 Prozent. Allerdings schwächte sich der Preisauftrieb ab nach einem Anstieg um 7,5 Prozent im September und 9,0 Prozent im August. Volkswirte rechnen damit, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten weiter abschwächt.

Zum Vormonat September waren die Verbraucherpreise im Oktober unverändert. Auch hier bestätigte die Behörde eine erste Schätzung.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen