Geheime EZB-Protokolle offenlegen Draghi will den Tabubruch
31.07.2013, 02:30 Uhr
Mario Draghi will mit einem Tabu bei der EZB brechen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Federal Reserve macht es - und wenn es nach EZB-Präsident Draghi geht, lässt sich auch die Europäische Zentralbank bald in die Karten schauen. Draghi will, dass die bisher streng geheimen Sitzungsprotokolle veröffentlicht werden. Sein Vorschlag trifft auf Zustimmung.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, versucht erneut, die bislang geheimen Sitzungsprotokolle der Zentralbank zu veröffentlichen. "Ich halte das für einen notwendigen nächsten Schritt", sagte Draghi der "Süddeutschen Zeitung". Daher werde das Direktorium dem EZB-Rat einen entsprechenden Vorschlag zur Diskussion und Entscheidung vorlegen. Draghi verwies darauf, dass er bereits im März 2012 über entsprechende Diskussionen in der EZB berichtet habe.
Bisher ist das, was die Notenbanker besprechen, strengster Geheimhaltung unterworfen. Die EZB-Direktoren Jörg Asmussen und Benoit Coeure hatten kürzlich angeregt, die Protokolle der Ratssitzungen freizugeben. In den USA ist es bereits Praxis, dass die Notenbank Federal Reserve die Dokumente veröffentlicht. Vor allem an den Finanzmärkten werden die Protokollen eine Menge Aufmerksamkeit geschenkt.
Quelle: ntv.de, rts