Wirtschaft

Maroder Bankensektor Dublin verstaatlicht Allied Irish

Mit einer 3,7 Milliarden Euro schweren Kapitalspritze wird die Allied Irish Bank de facto verstaatlicht. Damit kontrolliert der Staat fast den gesamten Bankensektor der Insel.

(Foto: dpa)

Die irische Großbank Allied Irish Bank (AIB) ist praktisch verstaatlicht worden. Das höchste irische Gericht ertielte der Regierung in Dublin die Erlaubnis, weitere 3,7 Mrd. Euro aus dem Staatssäckel in die marode Bank zu pumpen und damit ihre Anteile von 18 auf 49,9 Prozent aufzustocken. Dafür muss die Bank ihre Aktien an den Börsen in Dublin und London vom Markt nehmen.

2011 sollen lukrative Teile des ehemals größten irischen Geldinstituts verkauft werden. Darunter ist das Polen-Geschäft, das die spanische Bank Santander übernehmen will. Dann wird der irische Staat am verbleibenden Rest des Geldhauses effektiv 92 Prozent halten. Die Überlegung des Finanzministeriums ist es, das Institut zu verkaufen oder an die Börse zu bringen, wenn eine wirtschaftliche Erholung eingesetzt hat.

Die Finanzspritze des Staates sei wichtig für die Bank, die ihre Rolle für die irische Wirtschaft zu spielen habe, sagte Finanzminister Brian Lenihan. Die AIB habe große Geldsummen aus eigenen Mitteln zur Sanierung beigetragen. Weitere Hilfen des Staates seien aber notwendig. Das Geld kommt aus dem Nationalen Pensionsfonds Irlands.

Die Zahlung war vom Internationalen Währungsfonds und von der EU abgesegnet worden. Beide hatten einen 85 Mrd. Euro umfassenden Rettungsschirm über Irland aufgespannt, um einen Staatsbankrott und weitere negative Folgen für die Eurozone abzuwenden.

Quelle: ntv.de, dpa

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