Wirtschaft

Millionen für Schweizer Derivatehändler EFGFP wagt IPO

Börse in Zürich bekommt Zuwachs.

Börse in Zürich bekommt Zuwachs.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der gelungene Talanx-Börsengang in Deutschland belebt nun auch den Schweizer IPO-Markt. Bisher ist erst ein Unternehmen 2012 dort an die Börse gegangen. Nun kündigen gleich zwei Firmen diesen Schritt an, darunter auch der Derivatehändler EFGFP. Er will eine dreistellige Millionensumme erlösen.

Mit dem Derivateanbieter EFG Financial Products (EFGFP) wagt sich erst das zweite Unternehmen in diesem Jahr an die Schweizer Börse. Gehandelt werden sollen die Aktien ab dem 19. Oktober, wie die Tochtergesellgesellschaft des Vermögensverwalters EFG International mitteilte. Die Preisspanne pro Namensaktie beträgt 40 bis 50 Franken, das Emissionsvolumen beläuft sich auf insgesamt 267 Mio. bis 333 Mio. Franken (bis zu 275 Mio. Euro). Die Papiere können seit Montag bis zum 18. Oktober gezeichnet werden.

Im Rahmen des Börsengangs baut EFG International die Beteiligung an EFGFP auf mindestens 20 Prozent von gegenwärtig 58 Prozent ab. Zusätzliche Aktien kommen aus einer Kapitalerhöhung. Insgesamt stehen rund 2,9 Millionen Aktien zum Verkauf. Dazu kommt eine Mehrzuteilungsoption von rund 294.000 Titeln. Nach dem Börsengang dürften sich knapp die Hälfte der Anteile im Streubesitz befinden. Mit dem Erlös will EFGFP sein Wachstum vorantreiben und die Kapitalbasis stärken.

Die 2007 von früheren Goldman Sachs- und Lehman Brothers-Managern gegründete Firma blickt auf ein rasantes Wachstum zurück. Inzwischen beschäftigt die Firma an zehn Standorten in Europa und Asien über 270 Mitarbeiter. Im August war EFGFP nach Angaben der Derivatebörse Scoach der sechstgrößte Anbieter von strukturierten Produkten in der Schweiz. Im ersten Halbjahr 2012 stieg der Reingewinn auf 10,4 Mio. Franken.

Deutscher "Eisbrecher"

In der Schweiz fand im laufenden Jahr mit dem Börsengang des Handelskonzerns DKSH erst ein Initial Public Offering (IPO) statt. Auch in anderen europäischen Ländern gab es 2012 relativ wenige Börsengänge, zu unvorhersehbar waren den Anlegern bisher die Märkte. Doch die in den vergangenen Wochen gestiegenen Börsen hauchen dem IPO-Markt neues Leben ein. So kündigte ebenfalls der Schweizer Luxusimmobilien-Entwickler Peach Property an, seine deutsche Tochter noch im laufenden Jahr an die Frankfurter Börse zu bringen. Ein genaues Datum nannte das Züricher Unternehmen noch nicht. In der Regel dauert es von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz rund vier Wochen.

Nach dem geglückten Debüt des deutschen Versicherers Talanx hatte der deutsche Mobilfunkanbieter O2 bereits vergangene Woche seinen Börsengang in Frankfurt angekündigt. Noch im Oktober könnte der spanische Telekom-Riese Telefonica mit dem Verkauf von bis zu 20 Prozent an seiner mit der Marke O2 bekannten deutschen Tochter einen Milliardenbetrag einnehmen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen